Paris - Im Prozess um die Tötung des Sohnes des salvadorianischen Staatschefs Mauricio Funes ist ein 32-jähriger Franzose in Paris wegen Totschlags zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht und die Geschworenen kamen in ihrem Urteil vom Freitag zu dem Schluss, dass der Angeklagte den 27-jährigen Alejandro Funes nicht vorsätzlich ermordet habe. Der Präsidentensohn war im Oktober 2007 in Paris bei einer Prügelei mit einem spitzen Gegenstand auf die Schläfe geschlagen worden. Der Fotografiestudent fiel ins Koma und starb acht Tage später.

Die Anklage hatte bis zu 20 Jahre Haft wegen Mordes gefordert. Ein zweiter Mann wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt, davon ein Jahr auf Bewährung.

Funes in Paris

Funes, der im März zum Präsidenten in El Salvador gewählt wurde und am kommenden Montag in San Salvador vereidigt werden soll, war am Donnerstag nach Paris gekommen, um den Prozess zu verfolgen. Dort zeigte er sich tief bewegt. "Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass er in diesem Land erschlagen werden könnte", sagte er unter Tränen in der Verhandlung im Pariser Strafgericht.

Der 49 Jahre alte Mauricio Funes war zur Zeit des Unglücks gerade zum Präsidentschaftskandidaten der ehemaligen Guerilla-Organisation FMLN gemacht worden. Er gewann die Präsidentschaftswahl im vergangenen März und tritt nun als erster linker Staatschef seit 20 Jahren sein Amt an. (APA)