Berlin - Der Autozulieferer Magna will nach den Worten von Außenminister Frank-Walter Steinmeier so lange keine Dividende zahlen, bis die beim Opel-Einstieg gewährten staatlichen Kredite getilgt sind. "Auch das hat uns überzeugt", sagte der SPD-Kanzlerkandidat der "Bild am Sonntag". Mit dem Konzept des österreichisch-kanadischen Autozulieferers werde die größtmögliche Zahl von Arbeitsplätzen bei Opel erhalten. "Deshalb hat sich auch die Arbeitnehmerseite klar dafür ausgesprochen." Steinmeier stellte zugleich klar, dass es nunmehr "keinen Raum für Nachforderungen gibt". Es sei noch "harte Arbeit", mit den gewährten staatlichen Hilfen die Zukunft des Autobauers zu sichern.
Nach Einschätzung Steinmeiers könnte der frühere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) bei der Opel-Rettung durch den Investor Magna eine Rolle spielen. "Magna setzt unter anderem auf die Erschließung der osteuropäischen Märkte. Das ist doch klar, dass sie mit Blick auf Russland auch Kontakt zu Schröder suchen", sagte der SPD-Vizekanzler der "Bild am Sonntag".
Schröder, der sich seit Jahren für eine enge wirtschaftliche Verflechtung zwischen Deutschland und Russland einsetzt, hatte Opel bereits in der vergangenen Woche als Überlebensstrategie eine stärkere Ausrichtung auf den russischen Markt empfohlen. Magna soll laut dem Rettungskonzept künftig 20 Prozent der Anteile an Opel halten, 35 Prozent entfallen auf zwei russische Partner, den hoch verschuldeten Autohersteller GAZ ("Wolga-Limousine") und das Geldinstitut Sberbank. Auch der bisherige Mutterkonzern General Motors (GM), der selbst unmittelbar vor der Insolvenz steht, soll weiter an Opel beteiligt bleiben.
Steinmeier lobte in der Zeitung die Lösung für Opel. "Alle Konzepte sahen Abbau vor. Mit dem Magna-Konzept erhalten wir nicht nur die vier deutschen Standorte, sondern auch die größtmögliche Zahl an Arbeitsplätzen." Völlig unklar ist allerdings, wie viele Stellen die Rettung kosten wird. Am (heutigen) Sonntag beraten die Haushaltsausschüsse des Bundestags und der Landtage in Nordrhein-Westfalen und Hessen über das in der Nacht zum Samstag in Berlin vereinbarte Rettungskonzept für Opel. (APA/AP/dpa)