Frankfurt/Berlin - Der Opel-Investor Magna will nach Angaben des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) innerhalb von fünf Jahren rund 500 Millionen Euro "ohne irgendeine Form von Sicherheit" in Opel investieren. Im Gegenzug würden in den deutschen Werken "etwas mehr als 2.000 Arbeitsplätze" gestrichen, sagte Koch der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Es seien "nach Auffassung der neuen Eigner" aber keine Entlassungen notwendig. Bei Opel sind an den Standorten Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern insgesamt rund 26.000 Mitarbeiter beschäftigt.

Der für Opel vorgesehene Treuhandvertrag, der eine Loslösung vom bisherigen Mutterkonzern General Motors (GM) ermöglicht, wird laut Koch sofort wirksam, sobald die Haushaltsaussschüsse der Landtage in Hessen und Nordrhein-Westfalen am (heutigen) Sonntag zugestimmt hätten. Ab Dienstag würde Opel dann von Magna und mit Hilfe eines staatlichen Überbrückungskredits finanziert. Derzeit würde Opel pro Tag drei Millionen Euro an Verlust erwirtschaften. "Das muss so schnell wie möglich aufhören", betonte Koch und forderte das Opel Management auf, mit der Restrukturierung des Unternehmens sofort zu beginnen.

Das Rettungskonzept für Opel stößt innerhalb der Unionsfraktion weiter auf große Bedenken. Der CDU-Finanzexperte Otto Bernhardt stellte sich hinter Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und warnte vor Risiken. "Mit diesem Konzept steht noch nicht fest, dass es Opel in drei Jahren noch geben wird", sagte Bernhardt am Samstag der dpa in Berlin. Er habe Sympathie für den Guttenberg-Vorschlag einer Planinsolvenz von Opel gehabt. Der Zeitdruck für eine Opel-Lösung sei aber "verheerend" gewesen. Es gebe nun in der Unionsfraktion vor allem im Wirtschaftsflügel Vorbehalte. (APA/dpa)