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In Hongkong erinnern jedes Jahr Zehntausende an das Tiananmen-Massaker. Chinesische Truppen gingen in der Nacht vom 3. auf den 4. Juni 1989 mit Panzern, Schützenpanzern und scharfer Munition gegen Demonstranten auf dem Platz des Himmlischen Friedens (Tiananmen-Platz) vor.

Foto: REUTERS/Bobby Yip

Peking - Die chinesischen Behörden haben am Donnerstag jedes öffentliche Gedenken an den 20. Jahrestag des Tiananmen-Massakers in Peking unterbunden. In Hongkong aber versammelten sich mehrere zehntausend Menschen zu einer Mahnwache. Die Menge strömte mit Kerzen in den Victoria-Park der Millionenstadt. Die Veranstalter sprachen von 150.000 Teilnehmern.

Der im Exil lebende einstige Studentenführer Wu'er Kaixi versuchte, über die Sonderwirtschaftszone Macau nach Peking zu reisen. Er teilte der Nachrichtenagentur AP mit, dass ihm die Einreise verweigert worden sei. Nach einer Nacht in einem Haftzentrum auf dem Flughafen Macau kehrte er daraufhin nach Taiwan zurück. "Ich würde heute viel lieber in Peking sein, um meiner Freunde zu gedenken, die nicht mehr am Leben sind", sagte der 41-Jährige. Wu'er sagte, er habe sich den Behörden stellen und vor Gericht über die damaligen Ereignisse sprechen wollen. Die chinesischen Behörden hatten Wu'er nach der Niederschlagung der Demokratiebewegung auf Platz zwei einer Liste der 21 meistgesuchten Studentenführer gesetzt.

Vor dem gewaltsamen Vorgehen der Streitkräfte auf dem Tiananmen-Platz in der Nacht vom 3. zum 4. Juni 1989 hatten die dort versammelten Studenten seit Mitte April mit Kundgebungen, Plakaten und Wandzeitungen eine Öffnung der Gesellschaft gefordert. Auslöser war der Tod des reformfreundlichen Politikers Hu Yaobang am 15. April 1989. Bei der Niederschlagung der Protestbewegung kamen schätzungsweise 700 bis 3.000 Menschen ums Leben. (APA/AP)