Kabul - Die USA wollen den Großteil ihrer zusätzlichen 17.000 Soldaten für Afghanistan bis Mitte Juli am Hindukusch stationieren. Weitere 4000 Einsatzkräfte würden im August in das Nachbarland Pakistans entsandt, um einheimische Polizeikräfte auszubilden, teilte die US-Armee am Sonntag mit.

Demnach sind 10.000 Marineinfanteristen bereits auf dem Weg und werden in den kommenden sechs Wochen in den südlichen Provinzen Helmand und Farah eintreffen, wo die Hauptfront im Kampf gegen die radikal-islamischen Taliban verläuft. 7000 Mann sollen die Streitkräfte in der Extremisten-Hochburg Kandahar verstärken. Insgesamt haben die USA 21.000 zusätzliche Soldaten zugesagt, um den wieder erstarkten Taliban-Aufstand zu bekämpfen.

Verteidigungsminister Robert Gates forderte zugleich bei den Europäern eine größere Unterstützung in Afghanistan ein. Die NATO habe die Sicherung des Landes bei ihren jüngsten Gipfeltreffen zur obersten Priorität erklärt. Es gebe aber eine Kluft zwischen den Worten der Militärallianz "und den Kapazitäten, die unsere Verbündeten bereit sind beizutragen", sagte er bei einem Verteidigungsministertreffen in Singapur am Samstag. "Der Bedarf ist größer als die Zusagen, die gemacht wurden." Die Bedürfnisse Afghanistans seien so groß und ungewöhnlich, "dass sie nur von uns allen gemeinsam und in Zusammenarbeit erfüllt werden können". (APA/Reuters)