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Silvio Berlusconi wird Kaka ziehen lassen müssen.

Foto: AP Photo/Gregorio Borgia

Rom - Im Poker um den möglichen Transfer von Fußball-Star Kaka zu Real Madrid vergeht derzeit kaum ein Tag, an dem keine neuen Aspekte ins Spiel gebracht werden. Der AC Milan sieht keine Altenativen zum Verkauf seines brasilianischen Offensivspielers. "Wir können uns nicht erlauben, 70 Millionen Euro zu verlieren. Hinter Kakas Transfer steht ausschließlich eine wirtschaftliche Motivation", sagte Milans Geschäftsführer Adriano Galliani im Interview mit der italienischen Sporttageszeitung "Gazzetta dello Sport" (Donnerstag-Ausgabe).

"Wir haben alle ein Herz, doch wenn das Angebot derart hoch ist, muss sich auch ein großes Herz mit Zahlen auseinandersetzen", fügte Galliani hinzu. Real bietet für den Kicker 65 Mio. Euro, doch der Wechsel soll zuletzt ins Stocken geraten sein, weil Chelsea FC, der Verein des Russen Roman Abramowitsch, das Angebot sogar noch überbieten soll. Am Mittwoch hatte Milans Club-Eigner Silvio Berlusconi angekündigt, dass er am Montag nach einem Gespräch mit Kaka eine Entscheidung bekanntgeben werde.

Ungeachtet dessen begründete Galliani in dem "Gazzetta"-Interview den Abgang Kakas. "Real erwirtschaftet das Doppelte wie Milan. Der Club besitzt ein Stadion, muss nicht die Einnahmen aus TV-Rechten mit anderen Vereinen teilen und wird von einem Steuersystem unterstützt, mit dem Spieler bei gleichem Bruttogehalt mehr Geld kassieren können. Zwei Millionen Euro brutto schrumpfen auf eine Million in den Taschen eines Spielers in Italien, eineinhalb Millionen kassiert ein Fußballer in Spanien", erklärte der Geschäftsführer.

"Die Wurzel des Problems ist rein wirtschaftlich. Italien hat an Wettbewerbsfähigkeit verloren. Die Serie A muss kämpfen, um sich nicht von anderen übertrumpfen zu lassen. Wir haben schon im Duell mit Spanien und England verloren", erklärte Galliani. Im Februar hatte Milan ein Angebot von Manchester City für Kaka von angeblich 110 Mio. abgelehnt. "Damals wollte Kaka nicht gehen, diesmal wäre er mit einem Wechsel zu Real einverstanden", erklärte der Geschäftsführer. (APA)