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Anders Fogh Rasmussen wurde für die Kriegsbeteiligung von einem Aktivisten "gefarbt"

Foto: APA/EPA/Navntoft

Washington/Kopenhagen - Die dänische Regierung erhielt am Dienstag vom Parlament Grünes Licht für eine Beteiligung an einer Militäraktion gegen den Irak. Wie Regierungschef Anders Fogh Rasmussen in Kopenhagen erklärte, stimmten 93 von 179 Abgeordneten dafür. Rasmussen betonte, er stimme mit den USA in der Beurteilung überein, dass der Irak eine Gefahr für den Weltfrieden darstelle. "Wir unterstützen diese Aktion, weil es um Diktatur oder Demokratie geht", erklärte er.

Eine Gruppe von 36 Südafrikanern ist unterdessen am Dienstag nach Bagdad gereist, um als "menschliche Schutzschilde" einen drohenden amerikanisch-britischen Angriff auf den Irak zu verhindern. Sechs weitere hatten nach Angaben des südafrikanischen TV-Sender e-tv auf Drängen ihrer Familien Abstand von ihrem Vorhaben genommen. Den Südafrikanern werden Unterkunft und Verpflegung von der irakischen Regierung gestellt, für die Flugkosten müssen die Teilnehmer selbst aufkommen. Zu den Kriegsgegnern gehören Studenten, Geschäftsfrauen und Techniker.

Sie sollen in Bagdad an strategischen Zielen wie Dämmen, Brücken, Schulen, Kraftwerken, Eisenbahn-Kreuzungen und Hospitälern postiert werden. Südafrikas Regierung hat sich im Irak-Konflikt wiederholt öffentlich gegen militärische Interventionen im Irak ausgesprochen.

China bedauert Ende der Waffeninspektionen

China bedauert die Beendigung der UNO-Waffeninspektionen im Irak. Bei der Umsetzung der UNO-Resolution 1441 seien nach chinesischer Ansicht Erfolge erzielt worden, sagte Außenminister Li Zhaoxing am Dienstag laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Li habe sich in Telefonaten mit dem französischen Außenminister Dominique de Villepin und seinem brasilianischen Kollegen Celso Amorim "zutiefst besorgt" über die Krise gezeigt.

Peking sei zu äußersten Anstrengungen bereit, um mit der internationalen Gemeinschaft einen Krieg noch zu vermeiden und die Irak-Frage mit politischen Mitteln zu lösen. Zuvor hatte der neue chinesische Präsident Hu Jintao in einem Telefongespräch mit US-Präsident George W. Bush erklärt, er befürworte weiterhin eine politische Lösung der Irak-Krise.

Kolumbien hat sich am Dienstag für weitere Bemühungen zur friedlichen Abrüstung Iraks ausgesprochen. Außenministerin Carolina Barco sagte in einem Rundfunkinterview in Bogota, es sei für ihr Land sehr wichtig, dass alle friedlichen Mittel ausgeschöpft würden, wie in UNO-Resolution 1441 vorgesehen. In einer Liste des US-Außenministeriums wird Kolumbien als einer von 30 Staaten in einer "Koalition der Willigen" genannt, die ihre Unterstützung für eine Militäraktion gegen den Irak signalisiert hätten. Kolumbien ist nach Angaben der US-Botschaft in Bogota nach Israel und Ägypten drittgrößter Empfänger von US-Finanzhilfe. (APA/dpa)