Bagdad - Irakische Sicherheitskräfte haben fünf US-Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma festgenommen. Wie der Sender CNN am Sonntag unter Berufung auf Ermittlungskreise berichtete, stehen die Festnahmen im Zusammenhang mit der Tötung eines Bauunternehmers, der ebenfalls aus den USA stammt.

Ein Sprecher der US-Botschaft bestätigte, dass sich die Männer in Gewahrsam der irakischen Sicherheitskräfte befänden. Anklage sei bisher nicht erhoben worden. Irakische Behörden wollten sich zu dem Vorgang nicht äußern. Es wäre das erste Mal seit der Unterzeichnung des bilateralen Sicherheitspaktes im Jänner, dass US-Bürger vor ein irakisches Gericht gestellt werden.

Das irakische Strafrecht sieht vor, dass erst bei der ersten Anhörung vor Gericht Anklage erhoben werden muss. Für die Ausstellung eines Haftbefehls reicht es, wenn der zuständige Richter die Beweislage für ausreichend erachtet.

US-Bürger getötet

Nach Informationen von CNN wurden die Firmengründer Donald Feeney, dessen Sohn Donald Feeney III sowie  Micah Milligan, Mark Bridges und Jason Jones am frühen Freitag vor Sonnenaufgang festgenommen. Hintergrund sei der Mord an dem US-Bürger James Kitterman. Der 60-jährige Inhaber einer Baufirma war Ende Mai in der streng bewachten Grünen Zone in Bagdad tot aufgefunden worden. Kitterman wurde gefesselt, geknebelt und dann erstochen. CNN zufolge kannten die fünf Festgenommenen den Unternehmer. Auch die US-Bundespolizei FBI ermittle in dem Fall.

Im Irak sind schwer bewaffnete und hoch bezahlte Mitarbeiter privater Sicherheitsfirmen aus westlichen Ländern weit verbreitet. Vor allem in der Grünen Zone im Herzen der irakischen Hauptstadt Bagdad übernehmen sie Sicherungsaufgaben für das US-Militär oder arbeiten für Unternehmen. Die Mitarbeiter der Sicherheitsfirmen unterliegen nach dem neuen Vertrag zwischen den USA und dem Irak ohne Einschränkung den Landesgesetzen. US-amerikanische Soldaten können dagegen nur dann vor ein irakisches Gericht gestellt werden, wenn sie außerhalb ihrer Kasernen und außerhalb ihrer Dienstzeiten besonders schwere Verbrechen begehen. (APA/Reuters)