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reuters/STR/PAKISTAN

New York - Ein neues Mittel gegen den gefährlichen Milzbranderreger hat sich im Test an Affen als viel versprechend erwiesen und soll demnächst an Menschen erprobt werden. Das berichtete die "New York Times" vom Dienstag. Der Erreger von Milzbrand (Anthrax) gehört zu den am meisten gefürchteten biologischen "Waffen", die bei künftigen Terroranschlägen eingesetzt werden könnten.

Hersteller des Mittels ist das Unternehmen Human Genome Sciences in Rockville (US-Bundesstaat Maryland). Das Unternehmen beschreibt die Substanz als Antikörper, der einen der drei Giftstoffe des Anthrax-Bakteriums an sich bindet und damit unschädlich macht. Schon eine einzige vorbeugende Gabe des Antikörpers habe die Symptome bei anschließend infizierten Affen und Kaninchen vermindert und die Überlebensrate stark erhöht.

Zum Vorbeugen

Das Mittel sei vor allem zum vorbeugenden Einsatz gedacht, hieß es. Dem Hersteller zufolge wirkt es wesentlich schneller als der einzige andere bisher verfügbare vorbeugende Schutz vor Milzbrand, ein Impfstoff, der drei Mal über einen Zeitraum von 18 Monaten gespritzt werden muss. Auf der anderen Seite verliere das Medikament nach dreißig bis vierzig Tagen seine Wirkung und müsse erneut eingenommen werden, heißt es in der Zeitung.

Human Genome Sciences will in Kürze bei der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Genehmigung für klinische Tests an gesunden Menschen einholen. Das Ergebnis der Tierversuche lasse hoffen, dass das neue Mittel auch nach dem Kontakt mit dem Erreger noch Schutz bietet. (APA/dpa)