Wien - "Wie Jörg Haider reagiert, finde ich katastrophal", erklärte die stellvertretende FPÖ-Klubchefin Helene Partik-Pable zur Drohung des Kärntner Landeshauptmanns nach einer Abspaltung von der Bundespartei. Auf Anfrage der APA sagte Partik-Pable am Mittwoch, sie teile zwar die Kritik an der Höhe und Dauer der Gehaltsfortzahlung für ehemalige Regierungsmitglieder, "nur die Art, wie Haider reagiert, und die Pressionen, die er dabei ausdrückt, sind nicht richtig". Sollte es tatsächlich zu einer Abspaltung kommen, wäre dies das "Ende der FPÖ".
Auch die von Haider geäußerte Enttäuschung über Ex-Infrastrukturminister Mathias Reichhold und Ex-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer ist für Partik-Pable unverständlich. "Wenn er sagt, er ist enttäuscht über diese Personen, ist ihm entgegen zu halten, dass jede Person, die in der FPÖ an der vordersten Spitze gehandelt hat, von Haider selbst ausgewählt worden ist. Er braucht nicht enttäuscht sein über jene Leute, die er selbst hoch getragen hat. Tatsache ist, er hat alle Leute selbst ausgewählt".
'Was die Gehaltsfortzahlung betrifft, "so finde ich auch, dass man das auf die Hälfte von der Höhe und von der Dauer reduzieren könnte". Wenn dieses Gesetz Haider aber wirklich so störe, "wäre es Zeit genug gewesen, das Gesetz zu ändern. Er hat ja rechnen müssen, dass einmal ein Anlassfall kommt, egal ob das einen FPÖ-Minister betrifft oder andere. Wenn mir wirklich etwas so gegen den Strich geht, muss ich rechtzeitig eine Änderung verlangen", warf Partik-Pable dem früheren FPÖ-Chef Säumigkeit vor.
Konkret auf die jüngsten Aussagen Haiders angesprochen, wonach sieben der 18 FPÖ-Abgeordneten der Argumentation des Kärntner Landeshauptmanns folgen und einen eigenen Klub bilden würden, sagte Partik-Pable: "Ich fürchte, die vier Kärntner FPÖ-Abgeordneten stehen unter so einem Druck, dass sie bereit sind, abzuspringen". Bei der gebürtigen Kärntnerin und für die Steiermark im Nationalrat sitzenden FPÖ-Abgeordneten Mares Rossmann "glaube ich das nicht". Denn, so Partik-Pable, "jeder weiß, das würde das Ende der FPÖ bedeuten. Mir ist überhaupt nicht klar, wie ein Mensch wie Haider, der als Politiker wirklich hervorragend agierte, diese Partei umbringen" könne. (APA)