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Reine Nostalgie, keine Vorschau auf die künftige Flottenpolitik der AUA: Die Ju 52, das Herzstück der historischen Lufthansa-Flotte, stattet derzeit Wien, Graz und Klagenfurt einen Besuch ab.

Foto: AP/Miguel Villagran

Wien - Nein, es sei keine Vorschau auf die künftige Flottenpolitik der AUA, dementiert der Lufthansa-Sprecher scherzhaft einen Zusammenhang zwischen dem Gastspiel des Lufthansa-Oldies Junkers Ju-52 in Wien, Graz und Klagenfurt und der AUA-Übernahme. Derzeit heißt es warten auf die beiden EU-Entscheidungen in Sachen AUA-Lufthansa-Übernahme: Bis 17. Juni wird die EU-Kommission bekanntgeben, ob eine "vertiefte Prüfung" der Übernahme eingeleitet wird oder eine unkomplizierte kartellrechtliche Genehmigung zu erwarten ist. Mitte Juli soll darüber Bescheid gegeben werden, ob die 500-Millionen-Morgengabe der ÖIAG für die Lufthansa nach EU-Beihilfenrecht möglich ist.

Österreich sei auch ohne die AUA für die Lufthansa ein guter Markt, sagt Kai Utermann, Österreichchef der deutschen Airline. Der Passagierrückgang sei in Österreich mit einem Minus von 5,3 Prozent geringer ausgefallen als der konzernweite Schnitt von minus sieben Prozent, und Lufthansa habe auch keine ihrer rund 300 wöchentlichen Verbindungen von und nach Österreich gestrichen. Einige Märkte seien stabil geblieben, wie Buchungen nach China, wo die Lufthansa - nicht zuletzt dank eingestellter AUA-Langstreckenflüge - inzwischen 30 Prozent Anteil des heimischen Markts hat. Hingegen gibt es beim Transatlantikverkehr "zweistellige" Passagiereinbußen.

Anders als die AUA werde man im Business-Segment kein "Preisdumping" betreiben, sagt Utermann in Hinblick auf das 999-Euro-Angebot der Austrian Airline über den Atlantik. Auch in der Krise und trotz des Sparkurses vieler Unternehmen bei Business-Tickets investiere die Lufthansa verstärkt in das Premium-Segment, um für einen folgenden Aufschwung gut positioniert zu sein. Dieser Bereich sorgt mit 18 bis 20 Prozent des Passagieraufkommens für mehr als 50 Prozent des Umsatzes, erklärt Lufthansa-Sprecher Aage Dünhaupt.

Bis 2013 steckt die deutsche Airline 150 Mio. Euro in den Ausbau ihrer Lounges, was auch den heimischen Caterer Do & Co freut: Die neue Lufthansa-Lounge am New Yorker JFK-Airport sowie eine First-Class-Lounge in Frankfurt wird von Do & Co. beliefert. (spu, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9.6.2009)