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Am Sonntag wurde in Port Elizabeth das Nelson-Mandela-Stadion eröffnet, die erste neu errichtete Arena für die WM 2010.

Foto: REUTERS/Steve Crisp

Johannesburg - "Wir sind mit all unseren Verpflichtungen im Plan und entschlossen, der Welt die beste WM aller Zeiten zu bieten." Es sind keine geringen Ansprüche, die Südafrikas neuer Präsident Jacob Zuma erhebt, und der Confederations Cup, der vom 14. bis 28. Juni in Johannesburg, Pretoria, Rustenburg und Bloemfontein veranstaltet wird, kann diese Ansprüche untermauern oder konterkarieren. Ebenfalls im südafrikanischen Winter, vom 11. Juni bis zum 11. Juli, soll im nächsten Jahr die WM stattfinden.

Zuma gehört dem Afrikanischen Nationalkongress (ANC) an, der 1912 gegründeten Befreiungsbewegung, mit der Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela die Wende schaffte. Der ANC regiert Südafrika seit dem Ende der Apartheid 1994, und Zuma ist höchst umstritten. 2005 entließ ihn sein Vorgänger Thabo Mbeki als Vizepräsident wegen Korruptionsvorwürfen. Zudem bestand bei Zuma der Verdacht auf Vergewaltigung und Betrug, die Gerichte wiesen ihm allerdings nichts nach. Zuma, der bekennende Polygamist und Vater von rund 17 Kindern - es gibt verschiedene Schätzungen -, gewann als Spitzenkandidat des ANC die Wahlen im April jedenfalls mit deutlicher Mehrheit.

Südafrikas Probleme sind die enormen Gegensätze, die große Armut, Gewalt und Kriminalität. Nach wie vor werden rund 50 Morde und 100 Vergewaltigungen pro Tag gezählt in dem 50-Millionen-Einwohner-Land.

Im Vorjahr sprach Josef S. Blatter, der Präsident des Internationalen Fußballverbandes Fifa, noch von einem Plan B, sollte Südafrika der Probleme nicht Herr werden. Der Alternativplan ist gegenwärtig vom Tisch, und Fifa-Generalsekretär Jerome Valcke tat unlängst kund: "Die Fifa kann Südafrika nicht in ein sicheres Land verwandeln. Aber wir garantieren, dass die Spiele sicher sein werden." Vergleichsweise geringe Probleme könnten beim Transport entstehen. Ein landesweites Eisenbahnnetz fehlt, der Transport der Fans soll mit Bussen und Taxis bewältigt werden.

Am vergangenen Sonntag wurde die erste neu errichtete WM-Arena, das Nelson-Mandela-Stadion in Port Elizabeth, feierlich eröffnet. "Für uns ist das ein enormer Fortschritt. Es demonstriert die Kraft von Südafrikas Bauindustrie und beweist unseren Willen, alles in die Tat umzusetzen", sagte WM-OK-Chef Danny Jordaan. Im Dezember sollen die zehn WM-Stadien fertig sein, sechs davon sind komplett neu, vier umgebaut. Mit den Stadien als Argument plant Südafrika eine Olympiabewerbung und bemüht sich zum zweiten Mal nach 1995 um die Rugby-WM.

Für den Confed Cup sind übrigens erst rund 70 Prozent der Karten verkauft. Die Hälfte davon an einen Großsponsor.

Jordaan: "Wir sind überzeugt von unserem Sicherheitsplan, und dass die WM ohne Zwischenfälle über die Bühne geht. Wenn beim Confed Cup nichts passiert, wird niemand ein Wort darüber verlieren, doch wenn etwas passiert, dann wird es kein Ende der Diskussion geben." (DER STANDARD, Printausgabe, Dienstag, 9. Juni 2009, bez, sid, APA)