Er hängt seinen Mantel in Zukunft in die Garderobe des Chefzimmers der österreichischen Post: Telekom-Manager Georg Pölzl.

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Wien - Am Montag wird es ernst in der Österreichischen Post AG. Der Aufsichtsrat tagt - und präsentiert wird ihm ein einziger Kandidat für den Posten des Vorstandsvorsitzenden. Der heißt Georg Pölzl und ist seit Februar 2007 bei der Deutschen Telekom in Bonn unter Vertrag; als Sonderbeauftragter, zuständig fürs konzernweite Sparen. Zuvor war der Steirer und Montanist Chef von Maxmobil (2002 in T-Mobile umbenannt) gewesen.

In der Post AG folgt Pölzl Anton Wais nach, und dem interimistischen Vorstandschef, Post-Finanzchef Rudolf Jettmar. Er war auch selbst im Rennen um den Chefposten, ebenso die Vorstände Carl-Gerold Mende und Herbert Götz.

Wie es heißt, konnte sich nach der ÖIAG unter Peter Michaelis (der ÖIAG gehören 53 Prozent der Post) auch die SPÖ für Pölzl erwärmen; die Gewerkschafter im Aufsichtsrat hätten Jettmar favorisiert.

Pölzl hatte bis zuletzt Mühe, aus seinem bis Ende 2010 laufenden Vertrag mit den Deutschen zu kommen - nun ist ein Kompromiss gefunden: Der 52-Jährige tritt seinen Job in Wien am 1. Oktober an, bis dahin bleibt Jettmar. Auf den passionierten Segler wartet raue See: Liberalisierung des Markts, Kostendruck - und die ewige Frage des Abbaus von Postlern, die aber überwiegend pragmatisiert sind. (Renate Graber, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 12.6.2009)