Innsbruck - Auch Österreichs Handball-Frauen werden zum Jahreswechsel ein Großereignis abzuarbeiten haben. Während sich die Männer im Jänner 2010 bei den Heim-Europameisterschaften von 19. bis 31. Jänner in Österreich bestmöglich präsentieren wollen, reist die Frauen-Equipe von Teamchef Herbert Müller nach dem Qualifikationssieg über Mazedonien nun im Dezember 2009 nach China zur Weltmeisterschaft (5. bis 20.).

Das ÖHB-Team setzte sich am Freitagabend in der Sporthalle Hötting-West in Innsbruck im Rückspiel des WM-Playoffs mit 34:25 (17:10) durch und machte damit den Vier-Tore-Rückstand aus dem Hinspiel (28:32, Gesamtscore 62:57) mehr als wett. Die Frauen sind damit zum 19. Mal in Folge in einem EM- (acht Teilnahmen) oder WM-Turnier (elf) vertreten.

Die Österreicherinnen hatten das Match von Beginn an unter Kontrolle, waren im Konter stark und machten schnelle Tore. Sicherer Rückhalt war Torfrau Petra Blazek, die einige Glanzparaden zeigte (20 Saves). 4:0 gingen die Gastgeberinnen in Führung, ehe das Team aus Mazedonien den ersten Treffer verbuchte. Näher als bis auf zwei Tore (6:4) kamen die Gegnerinnen nie heran, zehn Minuten vor Schluss betrug der Vorsprung zehn Tore (27:17). Nur drei Zweiminutenstrafen gab es gegen die disziplinierten Österreicherinnen, hingegen deren acht gegen Mazedonien. Zudem wurden zwei Spielerinnen des Gästeteams mit Roten Karten des Feldes verwiesen. Eine starke Leistung bot Steffi Subke, vormals Ofenböck, obwohl sie erst vor rund zwei Monaten ihr zweites Kind zur Welt gebracht hatte. Sie steuerte sechs Tore zum Sieg bei.

"Wir haben von Anfang an gezeigt, wer den Sieg mehr will und wer die bessere Mannschaft ist", sagte Blazek nach der Partie. Kapitänin Engel lobte den Teamgeist. "Wir haben sehr aggressiv begonnen. Ich bin sehr froh, dass wir dabei sind, für viele Junge wird das ein großes Erlebnis. Ich habe gedacht, dass die Mazedonier stärker sind, aber wir waren sehr kompakt, jeder hat seine Leistung gebracht, das war das Ausschlaggebende." Nun wolle man abwarten, was die Gruppenauslosung bringe. 

Einen "Riesenglückwunsch" sprach Trainer Müller seiner Mannschaft aus. "Sie hat toll gearbeitet, ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. Wir haben uns im Laufe dieser Woche taktisch auf alles eine Antwort erarbeitet. Wir wussten, was sie vorhaben, die Mädels haben Verantwortung übernommen und gezeigt, was man zusammen erreichen kann. Wir wollten noch schneller spielen als im Hinspiel, was uns gelungen ist", erzählte Müller, was die taktische Anweisung, die perfekt umgesetzt wurde, gewesen war.

Gerhard Hofbauer, der Präsident des österreichischen Handball-Bundes, verfolgte das Match der Österreicherinnen in der Halle mit. Er war aber auch nach Innsbruck gekommen, um zu sehen, wie die EM-Vorbereitungen laufen. "Innsbruck ist in der Organisation immer hervorragend, das ist unser Vorzeigespielort", meinte Hofbauer. Weitere Spielorte sind Linz, Graz, Wiener Neustadt und Wien. (APA/red)

Ergebnis der europäischen Handball-WM-Qualifikation der Frauen:

Österreich - Mazedonien 34:25 (17:10), Sporthalle Hötting-West in Innsbruck.

Tore für Österreich: Subke 6, Doppler 3, Stummvoll 4, Plach 2, Katrin Engel 5/3, Acimovic 8/4, Spiridon 6

Hinspiel: 28:32 (13:13). Österreich mit Gesamtscore von 62:57 weiter