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 2008 kamen knapp 243.000 Menschen bei Erdbeben, Fluten, Stürmen und Unfällen ums Leben.

AP Photo/David J. Phillip

Genf - Im vergangenen Jahr ist fast eine Viertelmillion Menschen bei Naturkatastrophen und Unfällen getötet worden. Laut dem am Dienstag veröffentlichten Weltkatastrophenbericht der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften (IFRC) kamen 2008 knapp 243.000 Menschen bei Erdbeben, Fluten, Stürmen und Unfällen ums Leben. Damit sei 2008 das "zweittödlichste Jahr" des vergangenen Jahrzehnts gewesen.

Nur im Jahr 2004, als der verheerende Tsunami im Südwest-Pazifik die Küsten mehrerer Staaten verwüstete, gab es dem Bericht zufolge noch mehr Tote. Die schlimmsten Katastrophen im Jahr 2008 waren demnach der Zyklon "Nargis" in Birma mit rund 138.000 Toten und das Erdbeben in der chinesischen Provinz Sichuan, bei dem mehr als 87.000 Menschen starben.

Warnungen nicht beachtet

Die IFRC kritisierte am Dienstag, dass Katastrophenwarnungen einschließlich der jüngsten Warnung vor dem Klimawandel nicht ernst genommen würden. Trotz steigender Extremwetterrisiken durch die globale Erwärmung habe es bei Präventionsmaßnahmen und Frühwarnungen von Naturkatastrophen nur geringe Fortschritte gegeben. "Die steigenden Gefahren des Klimawandels erfordern von den Regierungen eine ähnliche Antwort wie zur Bekämpfung der globalen Finanzkrise", sagte IFRC-Generalsekretär Bekele Geleta. Es gebe jedoch "viel Widerstand" gegen das Bestreben, etwas zu ändern. Der Fokus liege noch zu sehr auf Nothilfen nach dem Ausbruch von Katastrophen, weniger auf deren Vermeidung.

Auch wenn nicht alle der 2008 gezählten Katastrophen auf Extremwetter zurückzuführen waren, steigt diese Zahl nach Angaben der IFRC. Der Bericht verglich die Auswirkungen des Klimawandels mit einem Würfel: "Wir wissen nie, wann eine bestimmte Zahl oben liegt - doch irgendwann kommt jede Zahl einmal." (APA/AFP)