Wien - Wolfgang Fellner geht es trotz Wirtschaftskrise relativ gut. Wie der Zeitungsherausgeber im APA-Interview sagte, konnte "Österreich" seine Anzeigen heuer kontinuierlich um mehr als zehn Prozent steigern. "money.at", die neue Wirtschaftsbeilage von "Österreich", sei die Konsequenz aus der guten wirtschaftlichen Situation, sagt Fellner. "Wir wollen jetzt sanfte Investitionsschritte setzen, dazu gehört 'money.at', und die Auflage der Zeitung steigern."

Die Initiative für "money.at" gehe ausschließlich auf seinen Sohn Niki zurück. Das neue Produkt soll zunächst ab 29. Juni in Printform erscheinen und der Kauf-Tageszeitung von Dienstag bis Sonntag beiliegen. Ob die Zeitung dadurch teurer wird, "überlegen wir noch. Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass man das bezahlen muss", so Fellner. Ab Sommer soll die dazugehörige Online-Plattform starten. Die Chefredaktion des Magazins soll Angela Sellner übernehmen, für die Produktion werden zusätzliche Mitarbeiter angestellt - "und zwar nach Kollektivvertrag" betont der Herausgeber.

Keine "Kollektivvertragsflucht"

Die Einhaltung des Kollektivvertrags ist Fellner übrigens ein besonderes Anliegen. Die "Kollektivvertragsflucht", wie sie derzeit in einigen Medienhäusern stattfinde, solle geahndet werden, findet der Medienmacher. Er plädiert dafür, die Presseförderung bei jenen Blättern einzustellen, deren Journalisten nicht nach KV bezahlt werden. "Diese Zeitungen dürfen keine staatliche Hilfe bekommen."

Auch er selbst will keine Staatshilfe in Anspruch nehmen oder genommen haben. Das Ansuchen um eine Haftung nach dem Garantiegesetz beim AWS sei "weder von der Zeitung 'Österreich', noch von der Mediengruppe, noch von mir gekommen", betonte Fellner. Sein Sohn habe ein "junges Startup-Unternehmen gegründet", nämlich die money.at-GesmbH. Dass dieses Unternehmen um eine "Startup-Förderung ansucht ist vollkommen normal", habe aber mit der Finanzierung von "Österreich" nichts zu tun.

Seiner Tageszeitung gehe es dank des "sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis" bei den Anzeigen sehr gut. Bei den Anzeigen liege man heuer deutlich über dem Vorjahr. Der operative "break even" im Monat Mai "war viel früher, als wir uns das haben träumen lassen" - in den Herbstmonaten rechnet er ebenfalls mit break even. "Wir liegen bei den Einnahmen über und bei den Ausgaben weit unter Plan", berichtet Fellner. Demnächst will Fellner die Auflage der Zeitung steigern und im Herbst eventuell bereits auf 400.000 Stück hochschrauben. (APA)