Linz - Insgesamt vier Mal will der Verein "Lebensraum A8" diese Woche die Innkreisautobahn (A8) in Oberösterreich blockieren. Die Anrainer verlangen Maßnahmen, um Lärm und Abgasbelastung zu reduzieren. Die Polizei sieht der Kundgebung gelassen entgegen und befürchtet kein Verkehrschaos. Auf politischer Ebene ist die Diskussion um die A8 aber wieder neu entbrannt.

Geplant sind vier halbstündige Blockaden, die jeweils um 19.30 Uhr beginnen: Am Montag in Pichl bei Wels an der Betriebsauffahrt Etzelsdorf, am Dienstag in Weibern bei der A8-Brücke, am Mittwoch bei der Brücke in Bischelsdorf und am Donnerstag in Pram bei der Betriebsauffahrt Lucka. Die Lärm- und Abgasproblematik betreffe alle Gemeinden an der Innkreisautobahn, so die Veranstalter auf ihrer Website. Sie hoffen daher auf zahlreiche Unterstützung der Anrainer.

Die Polizei hat keine Umleitungsstrecke eingerichtet, weil die Kundgebung nur für eine halbe Stunde angesetzt und genehmigt sei. Man werde je nach Bedarf reagieren, rechne aber mit keinen allzu großen Staus, weil der Berufsverkehr um 19.00 Uhr im Wesentlichen schon vorbei sei, hieß es bei der Autobahnpolizei Wels.

Antrag von Anschober angenommen

Oberösterreich will Verhandlungen mit dem Bund über zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen auf der Innkreisautobahn (A8). Ein entsprechender Antrag von Umweltlandesrat Rudi Anschober (G) wurde Montagnachmittag in der Sitzung der Landesregierung angenommen. Ebenfalls beschlossen wurde ein Antrag von Verkehrsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Erich Haider (S), der die Errichtung von Einhausungen an neuralgischen Punkten vorsieht. Um 19.30 Uhr sollte die A8 blockiert werden. Für Dienstag, Mittwoch und Donnerstag wurden weitere Protestaktionen angekündigt.

Anschobers Antrag umfasst die Aufbringung von Flüsterasphalt, die Errichtung einer Section Control und an besonders stark betroffenen Stellen die Errichtung von gebogenen und "viel wirksameren" Lärmschutzwänden. Echter Lärm- und Menschenschutz sei in den Wohngebieten an der A8 nur durch Einhausen möglich, betonte Haider, der auf eine finanzielle Unterstützung des Bundes durch das Land pocht.

Auch BZÖ und FPÖ unterstützen die Forderungen der Anrainer und attackieren ÖVP und Grüne. Diese hätten mit der Entscheidung, die A8 nicht dreispurig auszubauen, eine UVP und damit einen besseren Lärmschutz verhindert, kritisieren sie. Anschober konterte, dass auch eine Sanierung und Erweiterung der A8 nicht UVP-pflichtig gewesen wäre. Er schiebt den Schwarzen Peter dem früheren BZÖ-Verkehrsminister Hubert Gorbach zu. Dieser habe mit einer Novellierung der Lärmschutzverordnung die davor bestehenden Bestimmungen dramatisch verschlechtert. (APA)