New York - Kurz vor Ablauf des Ultimatums der USA an den Irak haben Deutschland und Frankreich im UNO-Sicherheitsrat den drohenden amerikanischen Angriff noch einmal verurteilt. In der UNO-Charta gebe es keine Basis für einen Regimewechsel mit militärischen Mitteln, sagte der deutsche Außenminister Joschka Fischer am Mittwoch bei einer Krisensitzung des Gremiums in New York.

Demonstrativ verwiesen Fischer und sein französischer Amtskollege Dominique de Villepin auf die zentrale Rolle des Sicherheitsrats für Frieden und Stabilität in der Welt. Für die Lösung der Irak-Frage sei die UNO unersetzlich, sagte Fischer. Jedoch hätten die Entwicklungen der letzten Stunden die internationale Lage grundlegend verändert und die Arbeit der Vereinten Nationen zum Erliegen gebracht. Der Sicherheitsrat dürfe in dieser Situation nicht schweigen. Deutschland sei weiter davon überzeugt, dass der Irak friedlich entwaffnet werden könne und bleibe deshalb bei der Ablehnung eines Krieges.

Fischer sprach vor der Sitzung von einer "bitteren Stunde", vor allem mit Blick darauf, was der bevorstehende Krieg für Zivilisten und Soldaten bedeute. Mit der Sitzung solle jedoch nochmals verdeutlicht werden, wo die Alternativen zu einem Krieg lägen. Das Arbeitsprogrammn der Inspektoren biete die Chance für eine friedliche Abrüstung des Irak. Auch solle durch die Sitzung klar werden, dass der Sicherheitsrat das "Entscheidungszentrum" für das Vorgehen gegen Massenvernichtungswaffen, die Bewältigung regionaler Krisen sowie die Zukunft des Irak bleiben müsse.(APA/dpa)