Pro Jahr ziehen sich 4.300 Radfahrer Kopfverletzungen zu, darunter 1.800 Kinder unter 14 Jahren. Ein Gutteil davon könnte vermieden werden, denn zwei Drittel der Drahtesel-Nutzer (65 Prozent) tragen keinen Helm. Das geht aus einer im April und Mai durchgeführten Umfragen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) bei 19.300 Radfahrern hervor. Vor allem bei kurzen Wegen und wenn das Fahrrad als alltägliches Transportmittel genutzt wird, verzichten viele auf den Kopfschutz. Auch mit zunehmenden Alter sinkt die Bereitschaft.

Die Umfrage zeigt gleichzeitig aber auch eine Verbesserung des Sicherheits-Bewusstseins auf: 2006 trug noch jeder fünfte Radler einen Helm, heute immerhin jeder Dritte. Eltern schützen ihre Kinder, sich selbst aber nicht, bedauerte das KfV am Dienstag in einer Aussendung. Während bei unter Siebenjährigen noch 87 Prozent einen Kopfschutz verwenden, sind es in der nächsten Altersgruppe (bis 15 Jahren) lediglich 43 Prozent. Mit zunehmenden Alter sinkt die Quote auf ein Drittel, bei den über 60-Jährigen beträgt sie etwa ein Viertel.

Ohne Helm ist die Wahrscheinlichkeit einer Gehirnerschütterung um die Hälfte größer. Bei einem Fünftel aller Verletzungen ist der Kopf betroffen, bei Kindern beträgt der Anteil sogar 30 Prozent. Aufgrund der schwächeren Muskulatur und der Körperproportionen ist das Risiko deutlich größer, sie sollten daher immer einen Helm tragen, so das KfV. Rund ein Viertel der Radunfälle ereignet sich im Straßenverkehr, 2008 verunglückten dabei 62 Personen tödlich. (APA)