Durch den Dauerregen stehen in Niederösterreich an mehreren Flüssen wie u.a. Ybbs, Erlauf, Pielach, Traisen und Schwechat sowie an der Donau Hochwässer bevor. Die Wettersituation hat überdies zu diversen Terminabsagen geführt. So kann aufgrund der Wasserstandsprognose für die Donau der für Mittwoch geplante Einschwimmvorgang des zweiten neuen Tragwerksteiles im Zuge der Generalsanierung der Tullner Eisenbahnbrücke nicht durchgeführt werden.

Dem Landespressedienst zufolge sind im Verlauf der vergangenen 24 Stunden gebietsweise zwischen 40 und 80 Millimeter Niederschlag gefallen. Der Anstieg der Donaupegel begann durch die etwas stärkeren Niederschläge um einige Stunden früher als erwartet, die einjährliche Hochwassermarke wurde für Dienstagabend erwartet und dürfte in 36 Stunden über der fünfjährlichen Marke liegen. Nach Auskunft des hydrographischen Dienstes sollte der Scheitel Donnerstag früh erreicht werden.

Die Pegel an den Zubringergewässern zur Donau aus dem voralpinen Bereich und dem Waldviertel haben inzwischen die Marke zum einjährlichen Hochwasser (HQ1) überschritten bzw. werden diese Marke in absehbarer Zeit erreichen und bewegen sich in Richtung eines fünfjährlichen Hochwasser-Ereignisses (HQ5). Am Kamp wurden am Dienstag von der Kraftwerkskette 75 Kubikmeter pro Sekunde abgegeben.

Donau-Rollfähren in NÖ stellten Betrieb ein

Wegen der steigenden Pegel der Donau haben die Rollfähren Klosterneuburg - Korneuburg und Weißenkirchen in der Wachau den Betrieb eingestellt. Bei der Rollfähre Spitz stehe dies bevor, teilte der ÖAMTC am Dienstag mit.

Wegen Behinderungen durch Hochwasser gesperrt werden musste die B122 (Voralpen-Straße) zwischen Aschbach und Seitenstetten (Bezirk Amstetten). Eine örtliche Umleitung wurde über Krenstetten eingerichtet. Ebenfalls nicht passierbar war die nördlich der Westautobahn (A1) gelegene LH129 im Bezirk St. Pölten zwischen Sichelbach und Bauland.

Niederschlag

In den kommenden 24 Stunden sei mit 60 bis 120 Millimetern Niederschlag zu rechnen - mit dem Schwerpunkt Voralpen im südlichen Niederösterreich. Die March, deren Wasserstand maßgeblich durch Niederschläge in Tschechien beeinflusst wird, führte am Dienstag Mittelwasser, die Tendenz sei steigend.

Abgesehen von lokal begrenzten Einsätzen in den Nachtstunden war die Lage im Bezirk Krems aus Sicht der Feuerwehr am Dienstag noch relativ entspannt. Die Pegel von Donau und Kremsfluss würden beobachtet und Maßnahmen gemäß den Alarmplänen eingeleitet. An neuralgischen Punkten des Kremsflusses wurden vorbeugend Sandsäcke und Sand deponiert, weiters wurde der Aufbau des mobilen Hochwasserschutzes in Krems - Stein vorbereitet.

Dem ORF NÖ zufolge hat die Feuerwehr in Bad Erlach bei Wiener Neustadt in einem nächtlichen Einsatz mehr als 1.000 Sandsäcke aufgeschichtet. Es galt einen Damm bei einem an einem Hang gelegenen Auffangbecken abzudichten. (APA)