Forscher wollen einen Supercomputer in einem Pilotprojekt erstmals mit warmem Wasser kühlen und mit der gewonnen Abwärme heizen. Mit dem neuen System lasse sich der enorme Strombedarf eines Hochleistungsrechners um rund 40 Prozent senken, teilte der amerikanische Computerspezialist IBM am Dienstag mit.

Aquasar

IBM-Forscher aus Böblingen und Zürich bauen dafür gemeinsam mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH) in einem dreijährigen Forschungsprojekt einen ersten Prototyp unter dem Namen Aquasar. Die abgeführte Wärme soll für die Beheizung der Gebäude der Hochschule genutzt werden. Damit soll die CO2-Bilanz im Vergleich zu herkömmlichen Anlagen um bis zu 85 Prozent gesenkt werden.

Rasant wachsender Strombedarf

Eines der größten Probleme bei den leistungsfähigen Supercomputern ist ihr rasant wachsender Strombedarf. Dabei nutzen viele Anlagen lediglich 50 Prozent der aufgenommenen Energie für ihre Arbeit, die andere Hälfte wird für die Kühlung der Prozessoren gebraucht. Dabei erzeuge ein Computerchip im Schnitt zehnmal mehr Wärme auf gleicher Fläche als eine herkömmliche Kochplatte, hieß es. Für die Kühlung unter 85 Grad Celsius werden bisher in der Regel Luft oder auch kaltes Wasser genutzt. Möglich ist die Kühlung allerdings auch mit 60 Grad warmem Wasser. Der große Vorteil daran sei, dass das Kühlwasser als Träger von Wärme-Energie direkt weiter genutzt werden kann, was bei etwa 20 Grad kaltem Wasser nicht so einfach möglich wäre. (APA/dpa)