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Blick auf die Andromeda-Galaxie (Kombinationsbild von Aufnahmen des NASA-Galaxy Evolution Explorer und des Spitzer-Weltraumteleskops)

Foto: AP/NASA

Zürich - Eine neue Erkenntnis macht den Weg frei für die Entdeckung von Planeten außerhalb unserer eigenen Galaxie. Eine internationale Forschergruppe um den Schweizer Astrophysiker Philippe Jetzer hat gezeigt, dass sich bereits heute extragalaktische Planeten identifizieren ließen, wie die Universität Zürich mitteilte.

Bisher wurde angenommen, dass die heutigen technischen Mittel nicht ausreichen, um Planeten außerhalb der Milchstraße zu identifizieren. Philippe Jetzer von der Universität Zürich und seine Forscherkollegen wiesen nun aber nach, dass durch die Beobachtung von Pixel-Linseneffekten theoretisch schon heute Planeten zumindest der benachbarten Andromeda-Galaxie (der Spiralgalaxie M31) entdeckt werden könnten. Damit sei die Bahn frei für die Entdeckung extragalaktischer Planeten, schrieb die Universität am Freitag.

Effekt

An der Basis der neuen Erkenntnis steht laut Mitteilung der Gravitationsmikrolinseneffekt. Dieser besagt, dass die Helligkeit eines Sterns durch die Gravitationskräfte eines vor ihm durchziehenden Objekts kurzzeitig vergrößert wird - der Stern erscheint für kurze Zeit heller. Dank dieses Phänomens seien in unserer eigenen Galaxie bereits acht extrasolare Planeten, jeweils Tausende von Lichtjahren entfernt, identifiziert worden.

Unklar sei jedoch gewesen, ob mit dieser Methode auch Objekte in Millionen Lichtjahren Entfernung identifiziert werden könnten. Selbst mit großen Teleskopen seien Sterne in der zwei Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie Andromeda nicht einzeln erkennbar. Denn jeder Pixel auf den Bildsensoren entspreche dem Licht von Tausenden Sternen. Die Schwierigkeit bestehe darin, innerhalb dieser Sternhaufen die Helligkeitsschwankungen eines einzelnen Sterns nachzuweisen. Doch genau dies sei den Forschern gelungen: Sie hätten nachgewiesen, dass mit den derzeit zur Verfügung stehenden Mitteln Gravitationsmikrolinseneffekte tatsächlich beobachtbar seien. Ihre Studie wird in der Wissenschaftszeitschrift "Monthly Notices of the Royal Astronomical Society" publiziert.

Möglicherweise sei der erste Planet in der Andromeda-Galaxie gar schon gesichtet worden, schrieb die Universität weiter. So habe nämlich dasselbe Forscherteam im Jahr 2004 eine Beobachtung beschrieben, bei der es sich um einen Stern mit Planeten von der sechsfachen Größe des Jupiters handeln könnte. (APA/AP/red)