Eine Fliege auf dem Weg in den Magen des Roboters.

Foto: Auger-Loizeau

Bislang haben Designer versucht, Haushaltsroboter möglichst harmlos und freundlich aussehen und agieren zu lassen. Staubsaugen, unterhalten und - bei höher entwickelten Zeitgenossen - Drinks mixen und Kochen waren bislang ihre Aufgaben. Designer James Auger vom Royal College of Art in London hat allerdings Roboter kreiert, die sich mit Appetit auf Fliegen und Mäuse im Haushalt nützlich machen sollen, berichtet New Scientist.

Energie aus Fliegen

Gemeinsam mit dem Designer Jimmy Loizeau hat Auger fünf Roboter entwickelt, die einfachere Aufgaben erledigen können, wie das Licht ein- und ausschalten oder die Zeit ansagen. Energie beziehen die Roboter aus Insekten und Mäusen, die sie fangen. Im Inneren der Roboter wird das Getier in einer Brennstoffzelle von Mikroben verdaut, wobei freie Elektronen und Wasserstoff-Ionen entstehen. Diese können genutzt werden, um elektrische Geräte anzutreiben.

Makabre Möbel

Die Entwürfe der Designer sind teilweise von makabrem Humor geprägt und dürften bei Tierschutzorganisationen weniger gut ankommen. So wurde etwa in einen Couchtisch eine Mäusefalle integriert. Geht eine Maus in die Falle, wird sie verdaut une es entsteht Energie, durch die wiederum die Mäusefalle, Sensoren und eine LED-Anzeige am Tisch betrieben werden. Auf einem anderen Roboter sollen Spinnen ein Netz bauen, in das sich Fliegen verfangen. Der Roboter soll die Fliegen dann entdecken und aus dem Netz stehlen.

Selbstversorger

Als Vorbild diente den Designern ein Fliegen-fressender Roboter vom britischen Bristol Robotics Lab. Die Wissenschaftler planen auch einen Unterwasserroboter, der sich von Plankton ernähren soll. Derzeit müssten die Roboter zwar noch über externe Energiequellen zusätzlich versorgt werden, die Designer sind aber zuversichtlich, dass sie in Zukunft die benötigte Energie selbst produzieren können. (red)