Virtuelles Shopping

Das österreichische Unternehmen Herold hat am Dienstag seine neue 360-Grad-Straßen-Tour vorgestellt. In der ersten Phase wurden zahlreiche Einkaufsstraßen Österreichs abfotografiert und können nun virtuell durchwandert werden.

Präsentationsplattform

AnwenderInnen können nun aber icht nur durch die Einkaufsstraßen wandern, sondern auch Geschäftslokale betreten und diese in einer 360-Grad-Panorama-Ansicht betrachten.

Foto: Herold

Google muss nicht immer gewinnen

Auf die Frage, ob man sich bei Herold damit nicht gegen eine übermächtige Konkurrenz in Form von Google Maps positioniere, meinte Thomas Friess, Geschäftsführer der Herold Business Data GmbH: "Es gibt kein Naturgesetz nachdem Google immer gewinnen muss. Wir wollen auch keine Nachbarschaftsaufnahmen anbieten, sondern die Möglichkeit für unsere KundInnen schaffen, sich umfassend präsentieren zu können."

Foto: Herold

Innenaufnahmen

Wie erwähnt, lassen sich auch zahlreiche Geschäfte virtuell besuchen. So sollen potenzielle KundInnen schon vorab einen Blick in Restaurants oder Hotels erhalten. Ein 360-Grad-Package wird den KMUs für rund 500 Euro angeboten. Sonst wird pro Panoramabild abgerechnet.

Promovideos auch im TV

Eine weitere Neuerung bei Herold sind eigens angefertigte professionelle Unternehmensvideos, die nicht nur in den Gelben Seiten - in einer weiteren Folge auch in der Straßen-Tour - und der eigenen Unternehmenswebseite eingebunden werden können, sondern in Kooperation mit der RTL-Gruppe im österreichischen Fernsehen zur Primetime zu sehen sein werden. Diese Angebot startet ab einem Preis von 1.525 Euro - allerdings ist dies als Einführungspreis für zehn Ausstrahlungen zu verstehen - später sollen die Spots dann fünf Mal ausgestrahlt werden.

Foto: Herold

In der ersten Juli-Woche

sollen dann alle möglichen Optionen virtuell bereits zu betrachten sein - derzeit gibt es einige ausgewählte Einkaufsstrassen und Orte - wie etwa das Einkaufszentrum "Auhof-Center" zu betrachten.

Tourismusbetriebe

Nicht nur Shoppingtouren sollen möglich sein, sondern auch Besuche von Tourismusbetrieben und Points-of-Interests für TouristInnen.

Foto: Herold

Das Thema Datenschutz

"Wir haben alle Gesichter und Nummerntafeln manuell unkenntlich gemacht", so Friess. Der die Bedenken der Datenschützer nicht nachvollziehen kann. "In Österreich haben wir die Datenschutzkommission, die entsprechende Fragen regelt und diese hat keinerlei Einwände gegen die Straßen-Tour. Ich finde diese Diskussion hier auch nicht wirklich fair geführt. Im nächsten Leben gründe ich auch einen Verein und schrei jedesmal laut auf, wenn diese Thematik aufkeimt und das ohne jede Grundlage. Ich finde es überhaupt interessant, denn wenn man sich die Diskussionen ansieht und dann schaut wie viele private Aufnahmen die Leute bei Facebook und Co. veröffentlichen. Aber verstehen sie mich nicht falsch, ich will in diesem Rahmen auch nicht abfotografiert werden, deshalb machen wir die Gesichter ja auch unkenntlich", so Friess.

Foto: Herold

Wer Bedenken hat...

der könne sich ja zudem aus den Fotos herauslöschen lassen, heißt es von Seiten Herolds. Auch die Innenaufnahmen der Geschäftslokale würden ja nach den Wünschen der BesitzerInnen abgefilmt, weswegen auch hier keine Dinge zu sehen seien, die sensitive Informationen - etwa Alarmanlagen, preisgeben könnten.(Gregor Kucera, derStandard.at vom 30.6.2009)

Foto: Herold