Frankfurt - Die Dresdner Bank hat 2002 wegen fauler Kredite und einem Einbruch im operativen Geschäft einen Milliardenverlust ausweisen müssen. Der Fehlbetrag vor Steuern erreichte 1,1 Mrd. Euro nach einem Gewinn von 153 Mio. Euro im Vorjahr. Das teilte die angeschlagene Tochter des Versicherungskonzern Allianz am Donnerstag in Frankfurt mit. Dabei hatte die Übertragung von Wertpapieren und der Fonds-Tochter DIT an die Konzernmutter Allianz sogar einen Extra-Ertrag in Höhe von 3,1 Mrd. Euro eingebracht.
Besonders stark fiel der Einbruch im Zinsgeschäft aus. Der Zinsüberschuss schrumpfte um rund ein Viertel auf 3,3 Mrd. Euro. Der Provisionsüberschuss sank um ein Fünftel auf 3,1 Mrd. Euro, das Handelsergebnis fiel um ein Drittel auf 1,0 Mrd. Euro zurück. Zugleich erhöhte sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 17 Prozent auf nunmehr 2,2 Mrd. Euro. Dieser massive Einbruch konnte auch nicht durch die um 14 Prozent auf 7,5 Mrd. Euro gesunkenen Verwaltungskosten ausgeglichen werden. Die unveränderte Schieflage der Dresdner Bank war auch der Grund für den Rücktritt von Vorstandschef Bernd Fahrholz am Mittwoch.
Die schwache Ertragslage hat künftig auch für die Refinanzierung des Instituts Konsequenzen. Die Ratingagentur Standard & Poor's senkte die Note für die Kreditwürdigkeit der Bank um eine Einheit auf "A". "Wir glauben nicht, dass die Bank ihr ursprüngliches Ziel aufrechterhalten kann, die Gewinnschwelle 2003 zu erreichen", sagte S&P-Analyst Michael Zlotnik. Die Herabsetzung der Bonität erklärte er mit den gesunkenen Erträgen, der höheren Risikovorsorge und den anhaltend roten Zahlen im operativen Geschäft. Damit wird es für die Dresdner Bank künftig teurer, sich frisches Geld auszuleihen.(APA/dpa)