Brüssel - "Tiefe Gespalten" seien die Mitlgiedsländer der Eu in ihren Positionen zum Irak. Der Umgang mit der Krise sei "sicher" ein enormer Rückschlag für die gemeinsame Außenpolitik der EU, sagte Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) am Donnerstag in Brüssel vor Beginn des EVP-Treffens vor Journalisten. Es werde "sehr schwierig sein, die unterschiedlichsten Positionen wieder zu vereinen". Der griechische EU-Vorsitz sei nun aufgerufen "verbindende Elemente" zu finden. Vielleicht sei die Krise auch eine Chance dazu.

Aus Schüssels Sicht könnten sich die EU-Staaten, deren Staats- und Regierungschefs sich heute Abend und morgen Vormittag in Brüssel treffen, darauf einigen, dass sie das Fehlen einer gemeinsamen Position "tief bedauern", und die wichtige Rolle der UNO betonen. Auch sollte Einigkeit darüber bestehen, dass sich die künftigen Bemühungen nicht ausschließlich auf den Irak, sondern etwa auch auf den israelisch-palästinensischen Konflikt richten.

Plan und Geld für humanitäre Hilfe existieren

Schüssel sagte, er wisse, dass EU-Außenbeauftragter Javier Solana "längst" einen Plan für humanitäre Hilfe "in der Schublade" habe. Auch Geld sei dafür im EU-Budget vorhanden.

Der niederländische Premier Jan Peter Balkenende sagte vor dem EVP-Treffen, der Krieg im Irak sei nach dem Scheitern der diplomatischen Bemühungen wohl unvermeidbar gewesen. Er hoffe, dass er kurz sein und "konkrete Ergebnisse" bringen werde. Das Ziel sei die Entwaffnung Saddam Husseins. Europa müsse daran arbeiten, in Zukunft mehr Einigkeit zu zeigen als in den vergangenen Monaten. (APA)