Die Fünf-Jahres-Ergebnisse der Intraoperativen Bestrahlung (IORT) beim Brustkrebs übertreffen die Erwartungen der Mediziner. Diese hatten gehofft, mit dem innovativen Verfahren Ergebnisse zu erzielen, die denen der konventionellen Methode zumindest vergleichbar sind. Doch statt der "normalen" Rückfallrate von rund 3 bis 5 Prozent in den ersten fünf Jahren nach der Operation, wird nach der Intraoperativen Bestrahlung nur bei 1,5 Prozent der Patientinnen erneut ein Tumor in der Brust entdeckt. Damit hat die Methode nicht nur den Vorteil, dass sie die herkömmliche Strahlentherapie um eine Woche verkürzt, weil ein Teil der Bestrahlung bereits während der Operation verabreicht wird, sie ist darüber hinaus offensichtlich sogar wirksamer als die herkömmliche Therapie.

Die Therapie zeigt Erfolg

Diese Erkenntnisse stammen aus der Universitätsmedizin Mannheim. Frederik Wenz, Direktor der Universitätsklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, wendet die Methode, mit der die postoperative Strahlentherapie ganz oder teilweise eingespart werden kann, bereits seit Jahren in enger Kooperation mit der Universitäts-Frauenklinik ebenso konsequent wie erfolgreich an. Am zertifizierten Brustzentrum der Universitätsmedizin Mannheim, unter der Leitung von Marc Sütterlin, wird geeigneten Patientinnen diese Behandlung angeboten.

Was kann die Methode?

Bei der Intraoperativen Bestrahlung wird noch während der Operation, nachdem der Tumor entfernt wurde, mithilfe eines mobilen Bestrahlungsgerätes eine Strahlenbehandlung durchgeführt. Das dafür verwendete Gerät zeichnet sich dadurch aus, dass die Strahlung mit hoher Präzision direkt im Tumorbett appliziert werden kann. Dies erspart den Patientinnen die Strahlentherapie des Tumorbettes über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen, die konventionell im Anschluss an Operation und Strahlentherapie der gesamten Brust angewandt wird. (red)