Addis Abeba/Wien - Österreich bietet der Afrikanischen Union (AU) ein Büro in Wien an: Außenminister Michael Spindelegger (V), der sich gegenwärtig zu einem Besuch in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba, dem Sitz der AU, aufhält, erklärte gegenüber der APA am Dienstag, die AU unterhalte bereits an zwei der drei UNO-Standorte in New York und Wien ein Büro. Wien als dritter UNO-Sitz habe angeboten, die Kosten für das Büro zu übernehmen, wenn die AU jene für die dort tätigen Beamten trage. Der stellvertretende AU-Kommissionsvorsitzende Erastus Mwencha appellierte an die internationale Staatengemeinschaft, ihre Hilfspakete angesichts der Wirtschaftskrise zielgenauer zu gestalten: "Ihre Auswirkungen sind real und sie tun sehr weh", erklärte er vor österreichischen Journalisten.

"Die bisherigen Hilfspakete der G-8 und G-20 zielen mehr auf jene Staaten ab, in denen die Krise entstanden ist als auf jene, die vorrangig unter ihren Auswirkungen zu leiden haben", meinte der stellvertretende AU-Kommissionschef. "Wir haben zu der Krise nichts beigetragen, wurden aber von der Welle voll erwischt." Die entwickelten Staaten müssten daher ihre Entwicklungszusammenarbeit zumindest auf dem derzeitigen Level halten und nicht zurückfahren.

Die äthiopische Hauptstadt beherbergt den Sitz der 2002 gegründeten Afrikanischen Union (AU). Mit einer Ausnahme gehören der - nach dem Vorbild der EU strukturierten - Organisation alle afrikanischen Staaten an: Marokko ist 1984 im Zuge des Streites um die Westsahara aus der AU-Vorgängerorganisation, der "Organisation für Afrikanische Einheit (OAU)" ausgetreten. Suspendiert sind wegen gewaltsamer Regimewechsel derzeit die AU-Mitgliedschaften Mauretaniens, Guineas und Madagaskars. (APA)