Manchester/Southampton - Wissenschaftler der Universitäten Manchester und Southampton haben einen neuen Weg gefunden, Krebszellen zu zerstören. Damit steigt die Hoffnung auf hoch wirksame neue Behandlungsansätze. Der Einsatz von Antikörpern war bisher eine Erfolgsgeschichte. Die letzte Entdeckung verspricht, diesen Ansatz noch wirksamer zu machen. Antikörper mobilisieren bekanntermaßen das Immunsystem, damit es Krebszellen angreift und zerstört. Jetzt hat sich herausgestellt, dass sie die Krebszellen auch selbst direkt abtöten können. Details der Studie wurden im Journal of Clinical Investigation veröffentlicht.

Indirekter und direkter Zelltod

Es ist bereits seit einiger Zeit bekannt, dass sich Antikörper an Krebszellen anbinden und sie für die Krankheit bekämpfenden Zellen des Immunsystems zur Zerstörung markieren können. Basierend auf dieser Erkenntnis wurde in den letzten zehn Jahre eine ganze Reihe von Behandlungsansätzen entwickelt. Für die aktuelle Studie wurden Leukämie- und Lymphom-Zellen analysiert. Es zeigte sich, dass die Antikörper die Krebszellen auch sehr viel direkter zerstören können. Bindet sich ein Antikörper an eine Krebszelle an, kann er kleine säuregefüllte Beutel, so genannte Lysosome, im Inneren der Zelle zum Anschwellen und Platzen bringen. So wird ihr tödlicher Inhalt freigesetzt und die Zelle abgetötet.

Der leitende Wissenschaftler Mark Cragg erklärte, dass diese neuen Forschungsergebnisse von großer Bedeutung seien, da sie den Weg zur Entwicklung von Antikörpern öffneten, die den Zelltod auslösen können und in der Folge neue Behandlungsmöglichkeiten auch für andere Krebsformen schaffen sollten. Experten wie Mark Matfield von der Association for International Cancer Research  bestätigten, dass es sich bei der aktuellen Studie um einen entscheidenden Fortschritt in der Krebsforschung handle. (pte)