Wien  - Die Österreicher brauchen keine Angst davor haben, im Influenza-Erkrankungsfall ohne antivirale Arzneimittel dazustehen. Die APA fragte bei Roche Österreich, dem Erzeuger von Oseltamivir/"Tamiflu" nach. Eine Sprecherin: "Wir sind in allen Formen (Kapseln zu 75, 45 und 30 Milligramm sowie bei der Suspension) voll lieferfähig. Wir haben einen österreichischen Lagerstand an Tamiflu (75 Milligramm) von rund 80.000 Packungen, das entspricht einem Bedarf von mehr als zwei saisonalen Grippesaisonen."

Dasselbe gelte für die Verabreichungsformen für Kinder (Kapseln mit 30 und 45 Milligramm sowie die Sispension). Hier seien je Form rund 7.000 Packungen Kapseln und rund 4.000 Packungen Suspension (zum Anmischen und Aufschütteln) auf Lager.

Die Roche-Sprecherin: "Neue Ware ist bereits bestellt. 'Tamiflu' wird in Roche-eigenen und in über 15 externen Produktionsstätten in den USA und Europa hergestellt, der Produktionsprozess ist komplex (beinhaltet zehn Hauptschritte) und dauert aktuell rund sechs Monate."

Der Konzern kooperiert sehr eng mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), um zusätzlichen Bedarf in manchen Ländern abdecken zu können. Durch Aufstocken der globalen Produktionskapazitäten kann das Unternehmen derzeit bis zu 400 Millionen Therapiepackungen (mehr als vier Milliarden Kapseln) pro Jahr produzieren. Die Produktion wurde zur Vermehrung der Kapazitäten auch an Fremdfirmen ausgelagert.

Der österreichische Staat hat für den Ernstfall im Rahmen seiner Pandemieplanung große Mengen an den antiviralen Arzneimitteln angeschafft. Es handelt sich um Kapseln und Granulat der Arzneimittel in so großen Mengen vorrätig, dass etwa vier Millionen Personen therapiert werden können.(APA)