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Ein Polizeihubschrauber lässt einen Taucher ins Wasser. Hoffnung Überlebende zu finden gibt es nicht mehr. Neun Menschen sind bei dem Unglück ums Leben gekommen.

Foto: AP Photo/Patrick S. Keeley

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Die Suche nach den Opfern soll am Sonntagmorgen (Ortszeit) weitergehen.

Foto: REUTERS/Eric Thayer (UNITED STATES DISASTER TRANSPORT)

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Fernsehbilder von Fox-News ...

Foto: AP Photo/Fox News Channel

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... zeigen die Kollission.

Foto: AP Photo/Fox News Channel

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Eine Frau beobachtet am Ufer des Hudson River den Sucheinsatz. Bis zum Samstagabend konnten drei Todesopfer geborgen werden.

Foto: Reuters

New York - Ein "im Leben einmaliges Erlebnis" verspricht das Sightseeing-Unternehmen Liberty Helicopter auf seiner Homepage: Helikopter-Rundflüge über den Hudson River mit atemberaubenden Ausblicken auf die Skyline von Manhattan.

Am Samstag endete einer dieser Rundflüge mit einer Katastrophe: Ein Liberty-Hubschrauber kollidierte in der Luft mit einem Kleinflugzeug.

Stunden später musste der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg erklären: "Es wird kein glückliches Ende geben." Das erhoffte neuerliche "Wunder vom Hudson" blieb aus - insgesamt neun Menschen waren bei dem Zusammenstoß gestorben.

An Bord des Hubschraubers waren neben dem Piloten fünf Urlauber aus Italien, die bei strahlend blauem Himmel zum Rundflug gestartet waren. Dann in den Mittagsstunden ein lauter Knall: Der Spaziergänger Colin Rich erzählte dem Sender CNN, dass das Flugzeug den Hubschrauber streifte und nach einem kurzen Weiterflug aus rund 30 Metern Höhe ins Wasser stürzte. Ein Flügel sei bei dem Zusammenstoß abgebrochen. Das Privatflugzeug, das mit dem Helikopter zusammenstieß, hatte drei Insassen - darunter ein Kind.

"Wir hielten die Hände über den Kopf", sagte Scott Schuman, um sich vor herumfliegenden Trümmern zu schützen. "Ich schaute hinauf und sah Teile des Propellers in der Luft", zitierte die New York Daily News eine Augenzeugin. "Wie ein Stein" sei der Hubschrauber ins Wasser gefallen, beschrieb Arnold Stevens das Unglück.

Schwierige Suche im Trüben

Die sofort eingeleiteten Bergungsarbeiten gestalteten sich als schwierig: Die Taucher hatten wegen der schlechten Sicht im trüben Wasser erhebliche Probleme. In dem rund zehn Meter tiefen Wasser entdeckten sie zunächst nur Wrackteile des Hubschraubers. Bis zum Abend konnten drei Leichen geborgen werden, darunter das Kind. Eine vierte Leiche entdeckten die Rettungsmannschaften am Abend im Wrack des Hubschraubers.

Über die Unglücksursache wurde von offizieller Stelle nichts bekannt. Eine Sprecherin der Nationalen Flugsicherheitsbehörde, Debbie Hersman, erklärte am Samstag, dass es sich bei dem Flugraum über New York in dieser Höhe um einen "Visual Flight Rule"-Korridor handle. "Piloten fliegen auf Sichtkontakt und müssen aufmerksam Abstand zu Flugzeugen in der Nähe halten."

Zahlreichen Augenzeugen zufolge war die einmotorige Maschine vom Typ Piper PA-32R bei einer Linkswende von unten gegen den Helikopter gestoßen. Ein anderer Pilot, der den Unfall beobachtet hatte, berichtete, dass das Kleinflugzeug von hinten an den Hubschrauber herangeflogen und mit dem rechten Flügel gegen den Helikopter geprallt sei.

Die Behörden rechnen nicht damit, dass ein Flugschreiber gefunden wird, da Kleinflugzeuge derartige Instrumente nicht an Bord haben müssen. Die Unfallursache werde sich jedoch voraussichtlich durch die Befragung von Fluglotsen und die Auswertung der Radardaten rekonstruieren lassen.

Das "Wunder vom Hudson"

Im Jänner hatte ein Pilot mit einer spektakulären Notlandung auf dem Hudson River 155 Menschen das Leben gerettet. Kurz nach dem Start des vollbesetzten Flugzeugs waren beide Motoren ausgefallen, weil Gänse in die Triebwerke geraten waren. Nach der Notlandung auf dem Hudson konnten alle 155 Menschen an Bord in einer spektakulären Aktion von Fähren und Booten gerettet werden. (APA, red, DER STANDARD Printausgabe, 10.08.2009)