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Selbst heute noch leiden viele Menschen in Vietnam unter den Folgen einer "Agent Orange"-Vergiftung.

Foto: REUTERS/Kham

Hanoi - In Vietnam ist am Montag erstmalig der Gedenktag "Orange Day" für die Opfer des Vietnamkrieges begangen worden. Am 10. August jeden Jahres soll künftig an die Menschen erinnert werden, die Opfer des Einsatzes des Entlaubungsmittels "Agent Orange" durch die US-Armee wurden. Höhepunkt des Gedenktages am Montag sollte am Abend eine Fernseh-Show sein, bei der 60 Milliarden Dong (2,3 Millionen Euro) an Spenden gesammelt werden sollten. Der Vereinigung von "Agent Orange"-Opfern zufolge wurde das Mittel am 10. August 1961 zum ersten Mal vom US-Militär in Südvietnam eingesetzt.

80 Millionen Liter Entlaubungsmittel

Bis 1971 warf die US-Armee den Angaben zufolge 80 Millionen Liter Entlaubungsmittel ab, zu einem großen Teil "Agent Orange", das nach dem orangefarbenen Kennungsstreifen auf den Fässern benannt ist. Damit sollte der Kampf gegen die kommunistischen Kämpfer erleichtert werden, die sich im Dschungel versteckt hielten. Mindestens drei Millionen Vietnamesen hätten davon Schäden davongetragen, erklärte die Opfervereinigung.

"Agent Orange" enthält das extrem giftige Dioxin, das von Vietnam unter anderem für eine Reihe von schweren Erkrankungen und angeborenen Missbildungen verantwortlich gemacht wird. Die US-Regierung hält die negative Wirkung der Chemikalie für nicht erwiesen und weist bis heute jegliche Verantwortung zurück. Vietnamesische Opfer waren in der Vergangenheit mit Schadensersatzforderungen gegen die Herstellerfirmen der Chemikalien wiederholt vor US-Gerichten gescheitert.