Ein Schläfchen zwischendurch entlastet Körper und Seele

Foto: Haslinger, Keck. PR

Der Herzinfarkt ist neben dem Schlaganfall in Österreich nach wie vor die häufigste Todesursache. In einer aktuellen Studie haben Wissenschaftler der University of Athens Medical School und des Department of Epidemiology der Harvard School of Public Health die Daten von über 23.000 Griechen untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass jene Teilnehmer, die mindestens dreimal wöchentlich
eine halbe Stunde lang Siesta hielten, ein 37 Prozent geringeres Infarktrisiko aufwiesen.

Ein Mittagsschläfchen erfrischt nicht nur den Geist, sondern schützt auch die Herzkranzgefäße.
Entsprechende Resultate haben griechische Mediziner bei einer Studie mit über 23.000 Teilnehmern gewonnen. Hielten diese zumindest gelegentlich Siesta, wiesen sie ein zwölf Prozent geringeres Risiko für einen tödlichen Herzinfarkt auf als jene, die das niemals taten.

Power-napping für berufstätige Männer senkt koronare Sterblichkeit

Besonders ausgeprägt war der Effekt bei berufstätigen Männern, berichten die Forscher um Dimitrios Trichopoulos von der Universität Athen im Fachblatt "Archives of Internal Medicine". Dieser Befund spreche für eine kausale Beziehung, nämlich "dass die Mittagsruhe bei gesunden Erwachsenen die koronare Sterblichkeit senkt, möglicherweise aufgrund ihrer Stress abbauenden Wirkung."

Stress als eine der Hauptursachen

"Akuter, aber vor allem chronischer Stress kann bei vielen unserer Patienten als Risikofaktor identifiziert werden. Gerade in der heutigen Zeit mit steigender Arbeitsbelastung, Angst um den Arbeitsplatz und ständig steigenden Herausforderungen in fast allen Bereichen, ist es unumgänglich diesen kardiovaskulären Risikofaktor ernst zu nehmen und Lösungsstrategien gemeinsam mit dem Patienten zu entwickeln", so Elmar Christian Wiesinger, ärztlicher Leiter des Herz-Kreislauf-Zentrums Groß Gerungs in Niederösterreich.

Europaweite Studie analysierte Daten

Trichopoulos und Kollegen analysierten Daten von 23.681 griechischen Teilnehmern der europaweiten EPIC-Studie zum Zusammenhang von Ernährung und Krebs. Die Personen waren zwischen 20 und 86 Jahren alt und bei Studienbeginn frei von Herzkrankheiten und anderen schweren Erkrankungen. Im Beobachtungszeitraum von durchschnittlich 6,3 Jahren starben 133 Teilnehmer am Herzinfarkt, darunter 85 Männer.

Unter Berücksichtigung von Risikofaktoren wie Ernährung und Bewegungsgewohnheiten schätzen die Mediziner, dass jene Teilnehmer, die mindestens dreimal wöchentlich eine halbe Stunde lang Siesta hielten, ein 37 Prozent geringeres Infarktrisiko aufwiesen. Gelegentliche Mittagsschläfchen gingen mit einem zwölf Prozent geringeren Risiko einher. Zudem war bei den Männern ein unterschiedlich starker Effekt bei Berufstätigen und bei Nicht-Berufstätigen festzustellen. Bei den Frauen waren die Fallzahlen für eine solche Unterscheidung zu niedrig. (red, derStandard.at)