St. Johann/Innsbruck - Der Tiroler Holzwerkstoffhersteller Egger rechnet trotz Umsatzrückgangs im Zuge der Krise mit keinen weiteren Kündigungen. Der unter anderem für Finanzen zuständige Thomas Leissing sagte am Dienstag bei der Bilanz-Pressekonferenz am Stammsitz St. Johann bei Kitzbühel, dass nach derzeitigem Stand auch bei der erwarteten weiteren Abschwächung der Bauwirtschaft keine zusätzlichen Arbeitsplätze verloren gehen würden. Im Ende April zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2008/09 musste ein Umsatzrückgang von acht Prozent auf 1,503 Mrd. Euro hingenommen werden.

200 Stellen im Konzern und weitere 90 im geschlossenen (Joint-Venture-)Werk in Leoben wurden 2009 abgebaut. Derzeit beschäftigt der Konzern an 15 Standorten 5.500 Mitarbeiter. Vermutlich sei die "Talsohle" erreicht, meinte Leissing. Mit der jetzigen Mannschaft sei Egger gut aufgestellt. Kurzarbeit gebe es zur Zeit noch für 30 Mitarbeiter am deutschen Standort in Brilon.

Mehr als zwei Drittel des Umsatzes erzielte Egger in Westeuropa. Auf Osteuropa entfielen 26,6 Prozent, der Rest auf Übersee.

Trotz Wirtschaftskrise wurde das Investitionsprogramm fortgesetzt und im abgelaufenen Wirtschaftsjahr 201,9 Mio. Euro aufgewendet. In den letzten fünf Jahren seien insgesamt rund eine Mrd. Euro für derartige Maßnahmen bereitgestellt worden.

Das 1961 gegründete Familienunternehmen versteht sich als Komplettanbieter für den Möbel- und Innenausbau, für den konstruktiven Holzbau sowie für Laminatfußböden. Produktionsstandorte befinden sich neben Österreich in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Rumänien und Russland.(APA)