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Foto: APA/ Soeren Stache

Essen - Der Irak-Krieg führt im internationalen Lufttransportverkehr nach Branchenangaben zu steigenden Preisen. Gründe seien eine Kapazitätsverknappung durch die Streichung von Passagierflügen sowie Anforderungen der US-Streitkräfte, sagte der Leiter des Luftfrachtgeschäfts bei der Bahn-Tochter Schenker AG (Essen), Thomas Mack.

Sicherheitsvorkehrungen

Die Sicherheitsbestimmungen seien bereits unabhängig von dem aktuellen Konflikt nach den Terroranschlägen in den USA im Jahr 2001 verschärft worden. So werde etwa in England und Frankreich jedes Frachtstück vor dem Flug durchleuchtet. Die entsprechenden Bestimmungen der Europäischen Luftfahrtbehörde sollen auch in Deutschland eingeführt werden.

Verlängerter Frachtweg

Auf den Routen von Europa nach Fernost könnten sich außerdem unter Umständen die Flugrouten verlängern und damit Flugdauer und Kraftstoffverbrauch erhöhen. Im Durchschnitt hätten die Transportpreise bisher um knapp 10 Prozent zugelegt. Schenker ist das weltweit fünftgrößte Luftfrachtunternehmen.

US-Streitkräftebrauchen Frachtraum

Unter anderem für Truppentransporte benötigten die US-Streitkräfte Frachtraum, sagte Mack. Diese sei dem Verteidigungsministerium im Rahmen der freiwilligen "Civil Reserve Air Fleet" (zivile Luftflotten-Reserve) von mehreren Luftfahrtgesellschaften angeboten worden. Einzelne US-Luftfahrtunternehmen hätten ihre Kapazität in Europa bereits um bis zu 30 Prozent gesenkt. Zahlreiche Verbindungen in den Nahen Osten seien eingestellt oder stark eingeschränkt worden. Da Passagiermaschinen in der Regel auch Luftfracht beförderten, wirke sich die Streichung von Verbindungen wegen der verringerten Nachfrage auch auf das Frachtgeschäft aus.

Kriegsdauer

Bei kurzer Dauer des Krieges bestünden insgesamt allerdings nur geringe Risiken für den weltweiten Luft-Transportverkehr. Es komme darauf an, wie sich ein möglicher Krieg entwickle. "Wenn er drei bis vier Monate dauert, kann niemand die Auswirkungen vorhersagen." (APA)