Bagdad - Mit dem ersten massiven Bombardement von Bagdad und dem beginnenden Sturm auf Basra haben die britischen und US-Truppen am Freitag zwei strategisch bedeutende Ziele im Irak unter Beschuss genommen. Hier die wichtigsten Städte in dem Land am Tigris:
- Bagdad:
Zur Verteidigung der Hauptstadt hat die irakische Führung ein
dichtes Verteidigungsnetz gespannt. So viele Luftabwehrstellungen wie
in kaum einer anderen Stadt sollen den Regierungssitz mit seinen drei
Präsidentenpalästen schützen. Gleich mehrere Elite-Garden sind zu
Überwachung und Verteidigung abgestellt, darunter 15.000 Soldaten
einer Sondereinheit der Republikanischen Garde. Im Süden der Stadt
liegt die Ölraffinerie El Dora. Mit einer geschätzten
Tagesverwertungsmenge von rund 60.000 Barrel versorgt sie die 5,7
Millionen Einwohner der Hauptstadt mit Benzin, Dieselkraftstoff,
Kerosin und Propangas.
- Basra:
Die zweitgrößte Stadt des Landes zählt zu den strategischen
Knackpunkten. Das einstige "Juwel des Orients" liegt im äußersten
Südosten des Irak an der Mündung von Tigris und Euphrat. Als einziger
großer Zugang zum Golf ist sie die wichtigste Hafenstadt. Zudem enden
hier die irakischen Ölpipelines. Verteidigt wurde die mittlerweile
stark verarmte 1,5-Millionen-Einwohner-Stadt von Elitesoldaten der
Republikanischen Garde.
- Mossul:
Die traditionelle kurdische Stadt ist eines der Zentren der
irakischen Erdölindustrie. Sie liegt rund 350 Kilometer nordwestlich
von Bagdad. Bei einer Eroberung durch die US-Streitkräfte sollen
voraussichtlich befreundete kurdische Truppen die Kontrolle in der
Stadt übernehmen.
- Kirkuk: Ähnliche Pläne bestehen auch für die einstige Kurdenhochburg Kirkuk, die ebenfalls von reichen Ölfeldern umgeben ist. Die Reservoirs der Region sollen ein Drittel der irakischen Öl-Vorräte ausmachen. Für die kurdischen Truppen ist die Eroberung der rund 120 Kilometer südlich von Mossul gelegenen Stadt eines der wichtigsten Ziele. Die Türkei fürchtet, dass die Kurden auf Basis des Ölreichtums von Kirkuk einen eigenen Staat errichten könnten.