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Blick vom Mond in Richtung aufgehender Erde. Bereits in 6 Jahren könnte Deutschland mit der Entsendung einer ersten Vorhut für bemannte Mondmissionen beginnen.

Foto: AP/NASA

Berlin - Die Vorhut für die erste deutsche Mondmission könnte bereits 2015 starten. "Die robotischen Kompetenzen haben wir", sagte der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner, am Mittwoch. Zunächst würde nur ein ferngesteuertes Fahrzeug ohne Besatzung eingesetzt. Die Mission könnte laut DLR aber eine Vorstufe für weitere bemannte Missionen sein.

Zuletzt landete Russland 1976 mit der Sonde "Luna 24" auf dem Mond. In den Jahrzehnten danach kreisten einige Sonden um den Erdtrabanten, ohne jedoch zu landen. Das für eine Landung angepeilte Jahr 2015 hielt Wörner für realistisch. Sogar eine frühere Realisierung sei denkbar.

1,5 Milliarden Euro für die Landung

Hintergrund ist, dass sich der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Peter Hintze, für den Start einer deutschen Mondmission im Laufe des nächsten Jahrzehnts aussprach. Im Zeitraum von fünf Jahren sollten dafür 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. "Der Mond ist für uns wissenschaftlich hochinteressant", erklärte Wörner.

Die Mondmission bringe direkten Nutzen wie Erd- oder Klimabeobachtung oder für die Navigation, sagte Wörner. Darüber hinaus bringe sie Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde. "Der Mond ist wie das Archiv der Erde." Er sei nach derzeitigem Wissensstand nach einer Kollision der Erde mit einem anderen Himmelskörper entstanden. Und nicht zuletzt sorgt die Raumfahrt für Arbeitsplätze: Laut DLR hängen in Deutschland rund 6.000 Arbeitsstellen direkt mit Raumfahrt zusammen, 60.000 indirekt.

Gespräche über NASA-Kooperation

Am Donnerstag will Wörner Gespräche mit Verantwortlichen bei der NASA in Washington über eine mögliche Kooperation führen. Es gebe Möglichkeiten, sich gegenseitig zu ergänzen. Die Mission sei deutsch, man werde sich aber mit den internationalen Partnern abstimmen, um Dopplungen in Forschungsprojekten zu vermeiden. (red/APA/AP)