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Mit saftigen Boni locken US-Banken neue Mitarbeiter an.

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New York - Die von der Bank of America übernommene Investmentbank Merrill Lynch lockt laut einem Zeitungsbericht trotz einer noch ungeklärten Bonus-Affäre neue Mitarbeiter mit riesigen Sonderzahlungen. Die angebotenen Boni überstiegen teils die Prämien der Boom-Jahre 2006 und 2007, berichtete die "Financial Times" am Freitag unter Berufung auf Insider.

Die Bank of America steht wegen der Affäre um Milliarden-Boni für Merrill-Manager unter Druck. Ein millionenschwerer Vergleich mit der US-Börsenaufsicht SEC sollte für Ruhe sorgen. Der zuständige Richter verweigert aber bisher seinen Segen und will mehr Auskünfte. Die Bank of America hatte nach Ansicht der SEC ihre Aktionäre bei den 5,8 Mrd. Dollar (4,1 Mrd. Euro) schweren Bonuszahlungen 2008 in die Irre geführt. Der Konzern verhob sich zudem mit der Übernahme auch finanziell.

Die Sparte Vermögensverwaltung von Merrill Lynch werbe um neue Mitarbeiter etwa mit Einstiegsboni von 140 Prozent des ersten Jahresgehalts, so die Zeitung. Merrill muss in dem Bereich leere Reihen füllen, der seit der Übernahme dem Bericht zufolge 3.000 Mitarbeiter verlor. Ein früherer Merill-Manager bezeichnete die Aktion als Akt der Verzweiflung. Merrill Lynch wies dies zurück, wollte aber Details zum Rekrutierungsprogramm nicht kommentieren.

Auch Merrill-Rivale Morgan Stanley habe inzwischen Probleme, neue Mitarbeiter zu finden und locke mit ähnlich hohen Prämien, so die Zeitung. Allerdings hat Morgan Stanley im Gegensatz zur Bank of America ihre Staatshilfen bereits zurückgezahlt. (APA)