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Viele, die unbedingt eine Sauna wollen, haben schon eine.

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Wien - Der Wellnessboom, der sich in den Kassen des einschlägigen Handels, aber auch bei Installateuren und artverwandten Berufen Jahr für Jahr in satten Zuwächsen niedergeschlagen hat, scheint vorbei zu sein. Davon geht zumindest das Beratungsunternehmen Kreutzer, Fischer und Partner aus, das den Markt analysiert und das Zahlenmaterial verglichen hat. Fazit: Im gewerblichen Bereich sind die Ausbauprogramme weitgehend abgeschlossen, aber auch die private Nachfrage geht zurück.

Nach jährlichen Zuwachsraten um die sieben Prozent habe die Branche 2008 in Österreich nur mehr um 1,9 Prozent mehr Saunen und Infrarotkabinen verkauft (in Summe 18.700 Stück nach 18.345 im Jahr davor). Bei sogenannten Wellnessduschen, das sind Multifunktions-Duschkabinen mit speziellen Massagedüsen, ging der Verkauf im Vorjahr um 0,5 Prozent zurück, der Absatz von Indoor-Whirlpool knickte gar um 2,5 Prozent gegenüber 2007 ein.

Einzig bei Outdoor-Whirlpools gab es im Vorjahr noch ein sattes Plus von 16 Prozent - ein deutlich kräftigerer Zuwachs als in den Jahren davor. Das habe aber weniger mit dem Wellness-Boom im eigentlichen Sinn zu tun. "Outdoor-Whirlpools profitieren vielmehr vom Trend zur Ausgestaltung des Gartens ", sagte Firmenchef Andreas Kreutzer.

Preise gestiegen

Die Durchschnittspreise sind im Vorjahr je nach Produktgruppe zwischen 1,4 Prozent (Saunen) und 6,9 Prozent (Whirlpools) gestiegen. Den Grund dafür sieht man bei Kreutzer, Fischer und Partner in einer Verschiebung hin zu teureren Produkten. Die Gesamterlöse seien im Berichtszeitraum um 5,2 Prozent auf rund 73,5 Millionen Euro gestiegen. Basis dieser Berechnung sind nach Angaben des Beratungsunternehmens die jeweiligen Einstandspreise des Handels exklusive Umsatzsteuer.

Der Durchschnittspreis für eine Sauna bewegt sich demnach um die 3000 Euro, für eine Infrarotkabine um die 2250 Euro. Für einen Whirlpool waren im Vorjahr durchschnittlich 2500 Euro zu kalkulieren, wobei die Spannweite ziemlich breit ist. Sie reicht von 1900 Euro für einen Indoor-Whirlpool bis zu 6100 Euro für einen Whirlpool im Freien. Wellness-Duschkabinen gab es zum Einstandspreis des Handels und ohne Umsatzsteuer um durchschnittlich 3000 Euro.

Aufgrund der Wirtschaftskrise rechnet Kreutzer heuer und 2010 mit einer rückläufigen Entwicklung in allen Märkten. Saunen und Infrarotkabinen dürften dabei mit einem Minus von jeweils 0,5 Prozent noch am glimpflichsten davonkommen. Stütze sei hierbei die private Nachfrage, auf die 55 Prozent des Absatzes entfallen und die relativ konstant bleibe. (Günther Strobl, DER STANDARD, Printausgabe, 19.8.2009)