Biel - Mit einem Exporteinbruch im Juli von gut einem Viertel gehört die Schweizer Uhrenindustrie zu den am stärksten von der Wirtschaftskrise betroffenen Branchen des Schweizer Außenhandels. Insbesondere Großabnehmer wie die USA oder Hongkong kauften weniger Uhren.

Insgesamt gingen die Uhrenexporte gegenüber dem Vorjahresmonat um 25,9 Prozent auf 1,2 Mrd. Franken (789 Mio. Euro) zurück, wie der Verband der Schweizerischen Uhrenindustrie (FHS) am Donnerstag mitteilte. Im Halbjahresvergleich sanken die Exporte um 26,3 Prozent auf 7,3 Mrd. Franken.

Die Exporte von Armbanduhren sanken im Juli wertmäßig um 25,4 Prozent auf 1,13 Mrd. Franken. Dabei war der Umsatz mit Golduhren mit einem Rückgang von 31,3 Prozent nach wie vor stark rückläufig. Stahl- (-26,0 Prozent) und zweimetallige Produkte (-25,2 Prozent) gaben etwas weniger deutlich nach. Einen leichten Anstieg verzeichnete die Kategorie "Andere Metalle" (+3,2 Prozent).

Die Exporte nach Hongkong sanken um deutliche 31,7 auf 173,7 Mio. Franken. Noch stärker fiel der Rückgang in der USA mit 39,2 Prozent auf 135,7 Mio. Franken aus. Die Exportzahlen für China sanken um 21,8 Prozent auf 72,4 Mio. Franken.

Die europäischen Märkte hingegen haben sich für die Schweizer Uhrenindustrie etwas robuster gezeigt: Die Exporte nach Frankreich gingen um 9,6 Prozent auf 102,1 Mio. sFr zurück, jene nach Deutschland gar nur um 5,5 Prozent auf 75,0 Mio. sFr. In Italien betrug der Rückgang 14,3 Prozent auf 88,1 Mio. Franken.

Am stärksten war der Rückgang der Uhrenexporte mit 48,1 Prozent nach Russland. Mit 14,6 Mio. Franken gehört das Land aber eher zu den kleineren Abnehmern von Schweizer Uhren. (APA)