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Hermann Petz bereitet sich wie 1992 bei der Krone-Offensive im Westen vor wie auf "einen Angriff des weltgrößten Medienkonzerns".

Foto: AP/Zak

Seit Jahresbeginn galt intern als fix: Herbst 2009 stellt die Tiroler Tageszeitung auf Kleinformat um. Den Moment wollte ein neuer, großformatiger Konkurrent für den Start in den Tiroler Markt nützen. Doch Montag soll der Aufsichtsrat der TT-Mutter Moser Holding das Kleinformat formal beerdigen. 

Intern ist das nach STANDARD-Infos fix. Vorstandschef Herrmann Petz bestätigt das nicht: "Ich habe immer gesagt, wir treffen die endgültige Entscheidung über das Format im August. Das tun wir."

Konkurrenzprojekt erleichtert Fusionsverfahren

Petz untermauerte seine Pläne bisher intern mit Umfragen pro Kleinformat. Der Umstieg erleichterte, Seiten von der Kleinen Zeitung zu übernehmen wie die TT am Sonntag. Die Mosers beantragten die Fusion mit den Regionalmedien der Kleine-Mutter Styria.

In dem Verfahren hilft der neue Konkurrent, erwartet Petz: "Wenn etwas gegen Dominanz in Tirol spricht, dann ein neues Zeitungsprojekt, dem einer der Partner mehr als 50 Prozent Chance bescheinigt. Gilt das für Tirol, dann für jedes andere Bundesland."
Gerüchte über dreistellige Millionenschulden der Moser Holding nennt Petz "Desinformation in Zeiten des Krieges": "Wir haben immer mit Fremdkapital gearbeitet, aber in gut verkraftbarem Ausmaß, und sind solide finanziert."

Stauds Partner

Für Stauds Blatt kursieren 30 Millionen Euro Projektsumme. Die Bozener Athesia ist nicht dabei: "Das Gerücht entspricht nicht der Realität", erklärt ihr Hauptgesellschafter Michael Ebner. Als Partner gelten Salzburger Nachrichten, die überregionale Zeitungsteile zuliefern könnten, Oberösterreichische Nachrichten und, auch für Vertrieb, Mediaprint (Krone/Kurier). Petz: "Viel Feind, viel Ehr'." 

"Wenn die drei Verlage das machen wollen, sollen sie sich nicht hinter einem Journalisten verstecken", sagt Petz. Er bereite sich wie 1992 bei der Krone-Offensive im Westen vor wie auf "einen Angriff des weltgrößten Medienkonzerns". (Harald Fidler, DER STANDARD; Printausgabe, 21.8.2009)