Berlin - Usain Bolt ist nach Gold und Weltrekord über 200 m (19,19) genauso redselig wie nach Gold und Weltrekord über 100 m (9,58) gewesen. Am Samstag, nach dem wahrscheinlichen Gold für Jamaikas Sprintstaffel, wird weitergeplaudert. "Ich weiß nicht, wo meine Grenzen sind. Man muss sie einfach ignorieren" , sagte Bolt, dem Ex-Weltmeister Frankie Fredericks zutraut, als erster Mensch die 19-Sekunden-Schallmauer zu knacken. "Ich setze mich nicht unter Druck, ich habe bewiesen, dass das in Peking kein Witz war. Mein Ziel bleibt, eine Legende zu werden. Ich bin auf einem guten Weg."

Da Bolt über die Sprintstrecken die Gegner ausgehen, könnte ihn ein Wechsel auf die ganze Stadionrunde neu motivieren. "Ich beschäftige mich im Training damit" , sagte er. 400-m-Weltrekordinhaber Michael Johnson fürchtet bereits um die zehn Jahre alte Bestmarke (43,18): "Dass sie fällt, ist gut möglich. Aber das geht nicht so schnell wie über 100 und 200 Meter."

Ob Caster Semenya Weltmeisterin über die 800 m bleiben darf, ist nach wie vor offen. Laut einem ehemaligen Trainer, der anonym bleiben wollte, soll die Südafrikanerin ein Hermaphrodit sein. (red, DER STANDARD Printausgabe 21.08.2009)