Zum islamischen Fastenmonat Ramadan bieten Handybauer den Gläubigen inzwischen zahlreiche Spezialanwendungen an. Die oft kostenlosen Mini-Programme erinnern etwa an die sich täglich ändernden Gebetszeiten oder helfen die Richtung zu finden, in der Mekka liegt. Schon im vergangenen Jahr hätten Nutzer 2,4 Millionen dieser Anwendungen über das Internet heruntergeladen, sagte am Freitag der stellvertretende Nokia-Chef für den Nahen Osten und Afrika, Chris Braam. Auf Basis der Kundenreaktionen sei das Angebot verbessert und ausgeweitet worden.

App

Auch beim Konkurrenten Apple mit seinem iPhone können die Ramadan-Anwendungen über das Internet aufs Handy geholt werden. Die Nutzer können so auf ihre Mobiltelefone auch den Koran, Überlieferungen des Propheten Mohammed (Hadith) oder eine Funktion laden, um spezielle Glückwunschkarten zum Ramadan zu verschicken. Möglich ist auch die Berechnung des Zakat, des Betrages, den Muslime nach dem Koran für Arme und Bedürftige spenden sollen. Der südkoreanische Hersteller LG brachte diese Woche im Nahen Osten und Nordafrika auch Handy-Versionen auf den Markt, die bereits mit den kleinen Hilfsprogrammen ausgestattet sind.

Tradition

Der heilige Monat ist eine der fünf Säulen des Islam. Während des Ramadan dürfen die Gläubigen zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Da sich der Islam am Mondjahr orientiert, verändert sich der Zeitpunkt des Ramadan jedes Jahr. Nach islamischer Tradition beginnt der Fastenmonat, wenn die schmale Mondsichel nach dem Neumond wieder am Himmel gesichtet wird. Die Berechnungsweisen sind allerdings unterschiedlich. In diesem Jahr beginnt der Fastenmonat in zahlreichen Ländern am Samstag. In Libyen begann er beispielsweise schon am Freitag, auch die österreichischen Muslime einigten sich auf den Freitag. (APA/AFP)