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Arunas Valinskas, Ex-Parlamentspräsident

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Präsidentin Grybauskaite legte Arunas Valinskas den Rücktritt nahe

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Vilnius - Der Präsident des litauischen Parlaments, Arunas Valinskas, ist seines Amtes enthoben worden. 95 der 141 Abgeordneten im Seimas stimmten am Dienstag in Vilnius für die Entfernung des 42-jährigen Politikers aus dem zweithöchsten Staatsamt. Valinskas stand seit Wochen unter Druck zurückzutreten, nachdem ihm Verbindungen zum Organisierten Verbrechen vorgeworfen worden waren. Valinskas "bedankte" sich in einer sarkastischen Rede bei den Abgeordneten für seinen Hinauswurf. Der ehemalige TV-Produzent hatte die Vorwürfe gegen ihn und seine Ehefrau Inga Valinskiene stets bestritten, wonach sie mit einer berüchtigten Verbrecherbande aus der zweitgrößten litauischen Stadt Kaunas Kontakte unterhielten.

Der Überraschungsmann der Parlamentswahlen im November 2008 lehnte einen freiwilligen Rücktritt auch noch ab, als ihn Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite in einem Vier-Augen-Gespräch Ende August unmissverständlich dazu aufforderte.

Valinskas sieht sich unterdessen als Opfer einer politischen Verschwörung. Seine Amtsenthebung dürfte die von wirtschaftlichen und politischen Schwierigkeiten gebeutelte Regierung von Ministerpräsident Andrius Kubilius weiter schwächen. Die zuletzt durch Abspaltungen dezimierte "Partei der nationalen Wiederauferstehung" Valinskas' ist Teil der amtierenden Mitte-Rechts-Koalition. (APA)