Wien - 27 Menschen sind nach offiziellen Angaben des Innenministeriums im Vorjahr bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen, bei denen der Unfallhergang klar auf Sekundenschlaf hindeutet. Laut einem Bericht des Ö1-Morgenjournals vom Montag dürfte die Dunkelziffer jedoch viel höher liegen. So gehen manche Experten von bis zu 100 Unfalltoten durch Sekundenschlaf aus.

Besonders gefährdet sind laut dem ORF-Beitrag übermüdete Lenker auf der Autobahn: Untersuchungen lassen demnach vermuten, dass jeder dritte tödliche Unfall auf Autobahnen durch Sekundenschlaf, bei dem die Lenker in fünf Sekunden unkontrolliert 140 Meter zurücklegen, verursacht wurde.

"Sekundenschlaf als Unfallursache ist schwer nachweisbar, weil er nicht gemessen werden kann. Die Dunkelziffern sind daher mit Sicherheit wesentlich höher, als in den Statistiken ausgewertet", erklärte dazu ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger in einer Aussendung. Dabei könne nicht nur Sekundenschlaf Auslöser für einen Unfall sein. Schlafmangel führe generell zu erhöhter Reizbarkeit, Aggression sowie Gedächtnis- und Wahrnehmungsstörungen. (red)