Der neue, alte Default-Desktop von openSUSE: KDE

Grafik: openSUSE

Über die Jahre war es eine - auch innerhalb von Softwarehersteller Novell - äußerst kontrovers diskutierte Frage: Jene rund um den Default-Desktop für SUSE Linux / openSUSE. Nachdem man sich in der letzten Zeit für eine betont neutrale Position in diesem Bereich entschieden hat - GNOME und KDE wurden gleichberechtigt nebeneinander angeboten - kehrt zumindest die Community-Distribution nun wieder zu ihren Wurzeln zurück.

KDE

Mit openSUSE 11.2 soll es nun erstmals wieder eine klare Default-Wahl geben: Wer keine weiteren Modifikationen vornimmt, bekommt ein KDE-System installiert. Dies ist das Ergebnis einer aus der Community entsprungenen Initiative, die auf das Faktum verwies, dass rund zwei Drittel aller openSUSE-BenutzerInnen schon jetzt auf KDE setzen.

GNOME

Bei der Verkündung der Entscheidung bemühte man sich freilich zu betonen, dass dies keineswegs eine Abkehr von der GNOME-Unterstützung bedeutet, beide Desktops sollen weiter optimal - und gleichberechtigt - für openSUSE angepasst werden. Dass dem so ist, dafür wird wohl alleine schon Novell sorgen, kommt doch bei den auf openSUSE  basierenden Enterprise-Produkten von Haus aus GNOME zum Einsatz. Eine Wahl, die man auch nicht zu revidieren gedenkt. Relevant ist die aktuelle Änderung aber ohnehin nur für jene, die das vollständige DVD-Image herunterladen, wer die schlankeren Live-CDs wählt, muss die entsprechende Auswahl schon vor dem Download treffen.

Update

Unterdessen wurde mit dem Milestone 6 eine neue Testversion für openSUSE 11.2 veröffentlicht, die vor allem mit einer aktualisierten Softwareausstattung aufwarten kann. Kernel 2.6.31rc6, Firefox 3.5.2 und KDE 4.3 stehen hier zur Auswahl, der GNOME-Desktop ist in der Beta für die Version 2.28 enthalten, auch OpenOffice.org gibt es in einer Vorversion der Release 3.1.1.

openSUSE 11.2 soll Mitte November fertiggestellt werden, die neue Testversion lässt sich in diversen Varianten von der Seite des Projekts herunterladen. (apo)