Brüssel - Die litauische Staatspräsidentin Dalia Grybauskaite erwartet eine deutliche Verbesserung der Beziehungen mit Russland. Das Verhältnis hatte sich seit dem Auseinanderfallen der ehemaligen Sowjetunion verschlechtert, Russland hatte jüngst Importsperre für drei litauische Molkereifirmen verhängt, in deren Produkten angeblich Antibiotika gefunden worden waren. Grybauskaite erklärte am Dienstag in Brüssel, sie habe vergangene Woche nach acht Jahren des Schweigens zwischen Litauen und Russland mit Präsident Dmitri Medwedew gesprochen und dabei hätten beide Seiten übereingestimmt, die Probleme zu lösen.

"Es war ein sehr positives Gespräch", so Grybauskaite. Der russische Präsident Medwedew habe die Hoffnung für eine Aufnahme neuer Beziehungen geäußert. Sie sei überzeugt, dass es möglich sei, die anstehenden Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen. Derzeit sei nur mehr eines der drei Unternehmen gesperrt, der Rest stehe unter Bewachung.

EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso würdigte die "konstruktive und proaktive" Herangehensweise seiner ehemaligen Budgetkommissarin an das Problem mit Russland. Man werde jedenfalls Litauen weiter unterstützen.

Der baltische Staat hatte Georgien in seinem Kampf gegen Russland vergangenes Jahr unterstützt. Außerdem war Litauen das einzige EU-Land, das sein Veto gegen eine Wiederaufnahme der Zusammenarbeit mit Moskau nach dem Kaukasus-Krieg aufrecht hielt.  (APA)