Mattersburg/Klagenfurt - Vor einer Woche hat SV Mattersburg in Kapfenberg den ersten Auswärtssieg (1:0) 2009/10 gefeiert, Austria Kärnten den ersten Punkt mit dem ersten torlosen Remis der Saison (daheim SV Ried) eingefahren. Am Freitag (20.30 Uhr/live Sky Austria) zum Auftakt der sechsten Runde in der Fußball-Bundesliga wollen der Tabellenachte und das Schlusslicht im direkten Duell ihren Aufwärtstrend fortsetzen.

Die seit 15 Liga-Partien sieglosen Gäste könnten mit dem ersten Auswärtserfolg seit 6. Dezember 2008 (5:2 in Altach) die Rote Laterne zumindest für einen Tag an die Kapfenberger (am Samstag in Salzburg) abgeben, die Burgenländer ihrem Trainer zu einem runden Jubiläum verhelfen. Gewinnen Mörz, Naumoski und Co, dann wäre es der 60. Sieg im 169. Liga-Spiel unter Franz Lederer.

"Das wäre schön, aber wir wissen, dass es schwieriger wird als zuletzt gegen den KSV. Diesmal haben wir ein Heimspiel, daher lastet auf uns der ganz Druck. Außerdem sind die Kärntner bisher meist unter ihrem Wert geschlagen worden", mahnte der Jubilar in spe vor dem Gegner, der in Hütteldorf (1:5) und in Wr. Neustadt (1:3) jeweils "erst im Finish und nach je einem Ausschluss verlor."

Daher müsse seine Truppe wie daheim gegen Rapid (2:1) und Meister FC Salzburg (2:3) hellwach sein. "Ein voller Erfolg wäre gut für die Tabelle, in der wir uns etwas Luft verschaffen könnten, und auch für die Psyche im Hinblick auf die kommenden Partien", meinte Lederer, die gegen die Kärntner noch kein Heimspiel (3-1-0) und überhaupt von den jüngsten sieben Matches vor eigenem Publikum (5-1-1) nur eines (8.8. gegen Salzburg 2:3) verloren hat.

Um die gegen SV Ried gestartete Aufholjagd zu prolongieren und für die kommenden zwei Partien - am 12. September wartet daheim der Namensvetter aus Wien - optimal gerüstet zu sein, legten die Klagenfurter auf der Anreise ins Burgenland einen Zwischenstopp in der NÖ-Sportschule Lindabrunn für ein Intensiv-Trainingsprogramm ein. Daher war Trainer Frenkie Schinkels mit seinen Schützlingen schon am Mittwoch Richtung Osten aufgebrochen.

Während sein Kollege Lederer keine Verletzten zu beklagen hat und wahrscheinlich das "never change a winning team" anwenden wird, hat Schinkels Sorgen mit der Aufstellung. "Ich kann derzeit nur beim Zeugwart und Masseur rotieren", meinte er wegen der sicheren Ausfälle von Troyansky, Pink und Gramann humorvoll. Die Reise in den Osten machten 19 Mann mit. Es sei derzeit sehr mühsam und schwierig, weil der Erfolg nicht da ist, seufzte der Feldherr.

"Nicht verlieren", lautet daher sein bescheidenes Ziel. Aufgrund der Situation habe er gar keine Zeit, sich für den Gegner zu interessieren. Er hat viele Probleme im eigenen Haus. Er habe 1,2 Mio. Euro einsparen, viele Spieler abgeben müssen, sechs, sieben Akademiker im Kader und eine ganz andere Basis als vor einem Jahr, als die Klagenfurter auf dem sechsten Endrang gelandet sind.

Und wenn jetzt viele Leute Kritik üben, bringt ihn dies eben in Rage. "Ich habe im Winter als einziger Trainer in der Liga kein Trainingslager abhalten können, daher haben wir den Zwischenstopp in Lindabrunn eingelegt. Das kostet nur 20 Euro pro Mann mehr als normal, wir haben dort aber alles", wies Schinkels die Kritiker zurück und wiederholt immer wieder, dass es jetzt wichtig sei, zu arbeiten, zu arbeiten und nochmals zu arbeiten. (APA)

 

Die technischen Daten und möglichen Aufstellungen für das Auftaktspiel zur sechsten Runde in der Fußball-Bundesliga:

SV Mattersburg - SK Austria Kärnten (Freitag, Pappel-Stadion, 20.30 Uhr/live Sky Austria, Schiedsrichter Thomas Einwaller/T). Ergebnisse der Saison 2008/09: 0:2 (auswärts), 0:0 (heim), 0:0 (a), 3:2 (h)

Mattersburg: Bliem - Sedloski, Malic, Pöllhuber, Hamouz - Atan, Seidl, Schmidt, Mörz - Waltner, Naumoski. Ersatz: Borenitsch - Rath, Pauschenwein, Stjepanovic, Sedlak, Spuller, Wagner, Doleschal, Salamon, Lindner

Kärnten: Schranz - Salvatore/Kaufmann, Pusztai, Zivny, Prawda - Jagne, Hinum, Blanchard, Schembri, Sandro - Sand. Ersatz: H. Weber - Hierländer, Riedl, Kröpfl, Ritzmaier, Pucker, Nuhiu

Es fehlen: Troyansky, Pink, Gramann (alle verletzt)