New York - Wir sind zwar alle Menschen, und doch ist keiner von uns genetisch völlig identisch mit einem anderen - außer eineiige Zwillinge. Die Abweichungen werden im Fachjargon SNPs genannt, Single Nucleotide Polymorphism. Damit bezeichnet man Variationen von einzelnen Basenpaaren in einem DNA-Strang - oder einfacher: Veränderungen in den vier "Grundbuchstaben" unserer DNA, also der Basen A(denin), T(hymin), G(uanin) und C(ytosin).

Wie viele solcher Veränderungen in der DNA treten aber von einer Generation zur nächsten auf? Das hat nun erstmals ein internationales Forscherteam herausgefunden, das Unterschiede in der DNA von zwei sehr entfernt verwandten Chinesen untersuchte. Die beiden Männer hatten den ersten gemeinsamen Vorfahren vor dreizehn Generationen oder rund 200 Jahren.

Trotz dieses langen Zeitraums entdeckten die Forscher an den rund zehn Millionen untersuchten "Buchstaben" am Y-Chromosom nur vier Mutationen, in Zahlen waren 10,149.981 von 10,149.985 untersuchten Nukleotiden identisch, wie die Forscher im Fachblatt "Current Biology" (online) berichten. Hochgerechnet ergibt das rund 100 bis 200 neue Mutationen in jedem von uns - die zum Glück zumeist harmlos sind und keine Folgen für unsere Gesundheit oder unser Aussehen haben. (tasch, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28. August 2009)