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Washington - Nach dem Tod von Edward "Ted" Kennedy soll dessen Sitz im US-Senat möglichst schnell neu besetzt werden. Der Gouverneur des Bundesstaates Massachusetts, Deval Patrick, sprach sich am Donnerstag in einem Interview für eine Gesetzesänderung aus, die es erlauben würde, das Senatsmandat bis zu einer Neuwahl fünf Monate provisorisch zu vergeben. Auch Kennedy selbst hatte sich in einem Brief wenige Tage vor seinem Tod für eine solche Regelung ausgesprochen. Demnach soll der Gouverneur von Massachusetts für eine Übergangszeit einen Senator für den Bundesstaat bestimmen können.

Nach derzeit geltendem Recht würde Kennedys Sitz im Senat bis zur Wahl eines Nachfolgers 140 bis 160 Tage unbesetzt bleiben. Bei den Plänen der Demokraten von US-Präsident Barack Obama für eine Gesundheitsreform, die im Herbst verabschiedet werden soll, kommt es möglicherweise aber auf jede Stimme im Kongress an. Vor rund einem Jahr hatte Kennedy das Reformprojekt auf einem Parteitag zum "Anliegen seines Lebens" erklärt. Der Senator war am Dienstagabend im Alter von 77 Jahren einem Krebsleiden erlegen.

Wegen eines heranziehenden Tropensturms will Obama bereits einen Tag früher zu einem Trauergottesdienst für Kennedy nach Boston reisen. Obama und seine Frau Michelle würden schon am Freitagabend ihren Urlaubsort auf Martha's Vineyard verlassen, teilte das Weiße Haus mit. Der Präsident soll am Samstag in der römisch-katholischen Basilika Our Lady of Perpetual Help eine Ansprache halten. Wettervorhersagen zufolge könnte sich der Tropensturm "Danny" aber bis zum Samstag zu einem Hurrikan entwickeln und auf die Nordostküste der USA treffen.

Kennedys Leichnam verließ am Donnerstagnachmittag in einem mit einer US-Flagge geschmückten Sarg den Wohnsitz der Familie in Hyannis Port in Richtung Boston. Dort sollte er am Donnerstagabend und Freitag aufgebahrt werden. Nach dem Trauergottesdienst am Samstagmorgen soll Kennedy am Nachmittag auf dem Arlington-Nationalfriedhof bei Washington beigesetzt werden. Dort liegen bereits seine ermordeten Brüder, der einstige US-Präsident John Fitzgerald und Robert. (APA/AFP)